Reiseberichte Marcus Abromeit

Tag 1

02.03.2012

Der Tag beginnt um 5:30Uhr. Für Stefanie eine unmenschliche Uhrzeit, aber was sein muss, muss sein. Die letzten Utensilien werden in die schon prall gefüllten Koffer gedrückt. Die Koffer wurden in mühevoller Kleinarbeit auf 20kg getrimmt. Das Handgepäck ist so ausgelegt, dass falls es gewogen wird kurzfristig hin und her getauscht werden kann. Mein Fotorucksack hat abgespeckt immer noch 9kg. Warten wir mal ab, was am Flughafen passiert. Zum Frühstück gibt es eine Tasse Tee. Mehr geht nicht in uns rein. Aufregung?
Kurz vor 7Uhr werden wir von meinem Vater abgeholt, der uns an den Bahnhof nach Karlsruhe fährt. Kaum auf dem Gleis angekommen fährt ein ICE ein den wir abweichend von unserer geplanten Reise nehmen können. Also warum noch warten. Rein in den ICE und ab zur ersten Zwischenstation nach Mannheim. Ach ja es gibt natürlich keinen Zug, der direkt nach Düsseldorf fährt, also müssen wir ein paar Mal umsteigen. Steffi beginnt mit Appetitlosigkeit und komischem Magengefühl. Wie wird das dann erst auf dem Schiff? Wir haben also im ICE einen Sitzplatz ergattert und fahren nach Mannheim. Dort wechseln wir das Gleis für unseren Anschlusszug nach Düsseldorf Hbf. Schon hier sehen wir den ersten Hurtigrutenkofferanhängerträger (Was für ein Wort). Auch der Inhaber des Koffers geht auf die Kong Harald. Der Anschlusszug hat 15 Minuten Verspätung. Damit ist die restliche Routenplanung auch dahin. Schaumer Mal wies weitergeht. Auf jeden Fall konnten wir uns dann im Zug nach Düsseldorf zwei erstklassige zweite Klasse Sitzplätze auf dem Boden reservieren. Auf gut Deutsch: Stehplätze von Mannheim nach Düsseldorf. Da fährt man einmal im Jahr mit der Bahn und dann so was. Immerhin konnten wir ab Frankfurt Flughafen ein paar Mal Sitzplatzjumping betreiben, da wir uns einfach auf reservierte Plätze gesetzt haben und diese dann natürlich wieder an den Reservierenden hergeben mussten. Ab Düsseldorf Hbf. ging es dann mit der S11 direkt zum Flughafen Terminal. Ankunft war gegen 11:30 Uhr.
Steffi hatte immer noch kein Hunger. Das Cola wurde auch runter gezwungen. Das Wetter war übrigens von Karlsruhe bis zum Flughafen immer das gleiche: Nebel, diesig. Wir gingen direkt ins Terminal B an den AirBerlin Schalter. Wir sind auch direkt dran gekommen. Koffer aufs Band. 20,0kg. Punktlandung! Steffis Koffer war knapp darunter. Das Handgepäck wurde nicht gewogen. Also ging der Fotorucksack so mit. Sitzplätze (zwei nebeneinander) gab es nur noch einen. Erste Reihe, leider eine schlechte Wahl, wie sich später herausstellte. Auch benötigt man nur noch den Personalausweis oder einen Reisepass um seine Boardingcard zu bekommen. Heute wird ticketlos geflogen. Auf jeden Fall ging es dann gleich in Richtung Checkin. Boarding ist um 13:20Uhr. Als wir zum Gate 55 kamen kam sie von hinten angeschlichen. Beate aus dem Hurtigforum. Sie hatte mich anhand eines Bildes von meiner Reiseberichte Seite erkannt. Sie und ihre Freundin Andrea saßen bereits am Gate 55 im Cafe und warteten. Es gab einiges zu erzählen. Da sich sowohl der Abflug als auch das Gate (jetzt 57) und somit auch der Checkin um 20 Minuten verschoben hat, blieben uns noch mehr Zeit die Italiener die sich an Gate 55 sammelten zu beobachten. Diese wurden aber kurzerhand zu einem anderen Gate aufgerufen und der ganze Tross verließ unser Gate. Es war plötzlich ganz ruhig. Kein Geschnatter mehr. Andrea, die noch nie geflogen war, wurde schon etwas ungeduldig. Dieses Warten passt hier gar nicht. Endlich geht es los. Alle noch einmal auf die Toilette und dann zum Boarding. Wir mussten eine Rolltreppe nach unten fahren und das war das Problem. Unten stauten sich die Passagiere und die auf der Rolltreppe stehenden Passagiere hatten keinen Platz mehr. Einen Notstop gab es erst, als schon fast alle unten waren. In der Not wird halt in die Höhe gebaut. Wie bei den Chinesen. Auf jeden Fall erreichten wir unseren Sitzplatz (1. Reihe). Beinfreiheit war erste Sahne. Ich konnte meine Gräten ausstrecken. Nachteil war jedoch, dass in der ersten Reihe kein Handgepäck in den Fußraum geschoben werden darf. Ihr wisst ja: Safety first! Also hat uns die Nette Stewardess unser Handgepäck und unsere Jacken abgenommen und vorne beim Kapitän verstaut. Der Flieger war Randvoll. Alle Gepäckfächer quollen über. Abflug also 20 Minuten später 14:25Uhr. Ankunft war planmäßig um 16:05 Uhr trotz Gegenwind. Kaum haben wir die Reisehöhe erreicht gab es auch schon was zu essen. Zumindest für mich. Steffi schaffte nur das halbe Sandwich. Man hatte Pute oder Käse zur Auswahl. Bei einer Außentemperatur von -64°C und null Sicht ging es auf direktem Weg nach Bergen. Kaum verließen wir den dänischen Luftraum verzogen sich die Wolken und es klarte auf. Ein wahnsinniger Blick über die Fjorde und schneebedeckten Berge Norwegens zeigte sich unseren deutschen, vernebelten Augen. Und die Stewardess hat sich meine Fotoausrüstung unter den Nagel gerissen. Ich könnte kotzen! Aber das überlasse ich lieber Stefanie. Die hat eh schon wieder so ne blasse Gesichtsfarbe. Mal schaun ob da noch was kommt. Entweder hier oder auf dem Schiff.
Die Landung war echt mallorca-reif. Alles klatscht und jubelt, ausser ich. Wir erinnern uns: Keine Fotoausrüstung. Wir steigen also bei 9°C und schönstem Sonnenschein in Bergen aus dem Flieger aus. Ich weiß auch nicht, was die immer mit ihrer regenreichsten Stadt wollen. Ist doch schön hier. Jetzt fehlen nur noch die Koffer. Das ging auch recht schnell. Leider aufgrund der vielen Deutschen nicht ganz gesittet wie wir es aus unserem letzten Urlaub in Norwegen kennen. Da wir d schon mal e bissel gschubbst. Während Steffi auf unser Handgepäck aufpasste, und die ersten Norweger mit kurzen Hosen, T-Shirt und Sandalen an uns vorbeischlappten, holte ich die Koffer vom Band. Wir sammelten uns in der Flughalle und wurden von unserer Reiseleiterin den verschiedenen Bussen zugeordnet. Also ab in den Bus. Eine ältere Dame stieg zu und marschierte auf einen Sitzplatz neben einem Herrn zu. „Ist hier noch frei? Dürfte ich mich zu ihnen setzen?“  Es gab noch genug freie Plätze. Aber wie man sieht, die lässt nichts anbrennen. Da geht doch noch was!
Die Busfahrt ans Terminal dauerte ca. 20 Minuten. Die Koffer werden direkt aus dem Bus ins Schiff verfrachtet, da man ja seine Zimmernummer auf den Hurtigrutenanhänger schreiben musste. Also nur noch einchecken. Auch hier einfach Buchung vorzeigen und das wars. Wir bekommen unsere Cruisecard, die auch gleichzeitig als Zimmerschlüssel dient. Auf dem Umschlag standen sogar schon unser Tisch und die gewünschte Essenszeit. Hier hat sich ja Beate darum gekümmert, dass wir zusammen am Tisch sitzen. Und schon geht’s aufs Schiff.

Angekommen
Hallo an Alle zu Hause! Wir sind angekommen!

Kaum waren wir in der Kabine, rumpelte es etwas vor der Tür und unsere Koffer standen parat. In der Kabine war es recht frisch, was aber ja gut sein kann, da wir ja im Hafen liegen und die Maschinen der Kong Harald nicht laufen. Trotzdem ein kurzer Blick auf den Thermostat bzw. die Klimaanlage. Unterer Hebel nach rechts in Richtung warm gestellt und gut is. Jetzt aber erst mal Essen gehen. Zufällig treffen wir hier unsere zwei wieder, direkt am Eingang zum Essenssaal an Tisch zwei. Wir gesellen uns gleich dazu. Sie hatten eine andere Essenszeit und einen anderen Tisch als wir. Das hat dann wohl doch nicht hingehauen mit der Vorabreservierung. Beate hat das aber gleich an der Rezeption geregelt. Tisch 2 ist unser! Essenszeit 18:30Uhr. Da es heute Buffet gibt wird alles durchprobiert. Es gab Suppe, leider ohne ein Schild, um welche es sich handelt aber wir haben sie gegessen. Des Weiteren gab es Lachs, Seehecht, Kartoffeln, Gemüse, Obst, Eis … Wasser gab es kostenlos aus einem Trinkwasserspender. Hier dann Glasweise. Für die Karaffe Wasser, in der vermutlich das gleiche drin ist, muss man in die Tasche greifen. Inzwischen ist es dunkel geworden. Auf dem Schiff nebenan steht wieder so ein Norweger mit kurzen Hosen und T-Shirt und wir mit dicker Hose, Winterjacke, Schal usw.  Wir besorgen uns noch das Tee und Kaffee Abo für 250NOK pro Person. Wir bekommen dafür eine Aluminium Tasse und können uns damit das Ganze Jahr über auf der Kong Harald kostenlos mit Kaffee und Tee versorgen. Um 20Uhr gab es im Panoramasaal noch eine Einweisung, wie man die Rettungsweste anzieht, was im Notfall zu machen ist usw. Also gut zuhören! Zwischendrin wird man auch abgefragt! Auch wurden die wichtigen Leute der Crew vorgestellt. Der Kapitän ist zum Glück kein Italiener und hört auf den Namen Tom-Rune Einarsen. Für alle italienischen Kapitäne sei an dieser Stelle gesagt, dass man auf einem Hurtigrutenschiff immer die Kabinen verlassen und sich auf dem Rettungsdeck einfinden muss. Klingt irgendwie logisch! Anschließend ging es auf das Zimmer zum Koffer auspacken. Ein paar Klamotten in den Schrank, einige noch im Koffer zwecks Platzmangels, werden die Koffer dann unter einem der beiden Betten verstaut. Das Programmblatt für den nächsten Tag haben wir uns auch gleich mitgenommen. Das gibt es täglich ab 17Uhr auf Deck 4 bei der Reiseleitung. Hier hängen auch die Infos zum Wetter, Nordlicht, Ausflüge usw. Pünktlich zum Auslaufen um 22:30Uhr versammelten sich alle, denen noch nicht schlecht ist oder die noch Wach sind auf Deck 5. Ein kleiner Winker zum Abschied und dann starten wir in die Nacht Richtung Norden.
Gute Nacht Bergen und natürlich auch eine Gute Nacht an unsere Nichte.

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