Reiseberichte Marcus Abromeit

Tag 2

03.03.2012

Mächtig Seegang heute Nacht! Und pünktlich zum Frühstück kommt wieder ein Teilstück auf der offenen See. Die Häfen Florø und Maløy verpassen wir. Der gestrige Tag war einfach etwas zu stressig. Es ist 8 Uhr als wir uns aus der Koje hieven. Steffi sieht so aus wie sie sich fühlt oder umgekehrt. Spielt momentan keine Rolle. Dementsprechend fällt bei ihr auch das Frühstück aus. Ein trockenes Brot mit etwas Käse und eine Tasse Tee. Das Essen habe ich ihr bringen müssen, da sie sonst wohl das Frühstücksbuffet beim Geruch von Lachs und diversen anderen Fischsorte neu garniert hätte. Ich hatte zwar auch nicht viel Hunger aber zumindest war mir nicht schlecht. Das Frühstücksbuffet bietet alles, was man sich wünscht. Verschiedenste Brotsorten, Käse, Wurst, Marmelade, Obst, Müsli, für die Engländer Beacon and Beans, verschiedenste Tees, Kaffe und auch 8 verschiedene Milchsorten standen zur Auswahl.
Nach einem also recht kurzen Frühstück machen wir uns auf Deck 5 in der Sonne breit. Liegestuhl in die Sonne gezerrt und gut ist. Mehr kann Steffi momentan eh nicht machen.

Sonne genießen!
Gib mir Sonne!

Gegen 10:20 laufen wir den Hafen von Tørvik an. Auf den Gipfeln liegt immer noch Schnee. Die Landschaft sieht wie gezuckert aus. Der Fahrtwind ist eiskalt obwohl wir Temperaturen im positiven Bereich haben. Also schnell ein windstilles Plätzchen gesucht. In Tørvik gibt es nicht wirklich etwas zu sehen, weshalb wir an Bord bleiben.
Gegen 12 Uhr erreichen wir Ålesund. Steffi ist immer noch nicht ganz auf den Beinen. Immerhin ist ihr nicht mehr Schlecht. Dafür ist sie hundemüde und kann sich kaum auf den Beinen halten. Hat ja schließlich nur ne Suppe zum Mittagessen gegessen. Ich kann sie trotzdem dazu überreden mit nach Ålesund zu gehen. Jedoch nicht lange. Ich will unbedingt noch auf den Aksla, den Hausberg von Alesund. Steffi packt das in ihrem momentanen Zustand überhaupt nicht. Daher macht sie sich auf den Rückweg zum Schiff und ich mache mich alleine auf den Weg zum Gipfel.

Blick vom Aksla in Alesund
Super Wetter auch in Alesund auf dem Mount Aksla

Die Sonne scheint ohne Unterlass und heizt mir ordentlich ein. Ich habe auch ordentlich Gas gegeben um da hoch zu kommen. Nur 15 Minuten, ein komplett nasses T-Shirt und 418 Stufen später stand ich mit gefühlten 250 Puls auf dem Gipfel des Aksla. Was muss ich auch in dicker Hose und Winterjacke da hoch schnaufen. Die Temperatur lag in der Sonne bei gefühlten 20°C. Norweger mit T-Shirt waren hier natürlich auch wieder am Start. Fotografiert habe ich den tollen Ausblick natürlich auch. Hier mal noch einen Respekt an die sportlichen Norweger. Egal wie alt, ob Kind oder Rentner, die joggen hier den Berg hoch und wieder runter. Eine Frau hatte sogar ihr Kind auf den Rücken geschnallt und ist da hoch gerannt. Steffi ist inzwischen wieder auf der Kong Harald angekommen und ich machte mich wieder auf den Rückweg. Im Jocker (Supermarkt) habe ich dann noch etwas Wasser, Cola und ein paar Kekse für die soooo schwer kranke Stefanie eingekauft. Am Schiff erst mal wieder einchecken, damit sie auch wissen, dass ich da bin und das wichtigste: Hände desinfizieren. Auf dem gesamten Schiff befinden sich Desinfektionsspender, die auch genutzt werden sollen.

Die Kong Harald
Die Kong Harald in Ålesund

Um 15 Uhr legen wir schon wieder ab. Wir machen uns achtern auf Deck 5 breit und genießen die langsam untergehende Sonne. Ein super Tag! Als wir langsam zu frieren beginnen besorgen wir uns noch einmal Wasser für Tee und schneiden unseren importierten Ingwer klein.
An dieser Stelle gehen wir noch einmal auf die Klimaanlage ein. Es war doch recht frisch im Zimmer. Ich habe doch den Thermostat ganz nach rechts gedreht!? Wenn man aber genauer hinsieht, merkt man, dass es noch ein kleines Sichtfenster gibt, indem sich eine orangene Nadel bewegt. Dreht man das Rad nach rechts in Richtung warm, geht die Nadel nach links in Richtung kalt und umgekehrt, Da habe ich dann wohl die ganze Zeit das Zimmer schon runtergekühlt anstatt für etwas Wärme zu sorgen. Naja, wir haben es überlebt.
Noch etwas relaxen und dann geht es schon zum Essen. Wir haben die erste Sitzung um 18:30 Uhr an Tisch 2. Mit deutscher Pünktlichkeit sitzen wir am Tisch. Beate und Andrea lassen auch nicht lange auf sich warten. Das Gute: Da Tisch 2 ganz vorne am Eingang steht, bekommen wir als erstes zu essen.  Beate hat Laktoseintoleranz und bekommt daher ne Extrawurst. Das hat sie natürlich vorher per Mail an die Kong Harald geschickt und auf ihrem Sitzplatz lag schon ein Schild mit dem Vermerk, dass sie nur laktosefreies Essen bekommt. Ab dem zweiten Tag wird das Essen serviert. Heute gab es als Vorspeise Klippfischbolinhos an Rucolablättern, Hauptspeise war Hähnchen an Gersten-Risotto und als Nachspeise wurde Vanillefondant mit Birnensorbet serviert. Die Portionen waren überschaubar aber es hat durchaus gereicht.
Nach dem Essen zogen wir schnell an gingen an die frische Luft und beobachteten die an uns vorbeifahrende MS Midnatsol. Unter lautem gehupe zogen die beiden Schiffe aneinander vorbei. Steffi freut sich, dass das Essen drin geblieben ist und wählt als Folgeprogramm eine Runde duschen. Einwandfrei manövrierte sich Stefanie in die kleine Nasszelle. Die Duschen sind prima. Kein triefender Duschkopf oder ähnliches. Echt super. Wir beschließen noch einmal ins Roland Amundsen Cafe zu gehen und das WLAN zu probieren. Heute Mittag hatten wir keinen Erfolg. Aber auch heute Abend war der Empfang sehr schlecht. Wir konnten keine Verbindung in die weite Welt des Internets herstellen. Unseren Bericht schreiben wir aber dennoch. Unser Kapitän schaukelt Steffi währenddessen so langsam in den Schlaf. Wir befahren erneut ein Stück offene See und wir schwanken schön von rechts nach links und vorne nach hinten. Heute Abend laufen wir um 22:30 Uhr noch Kristiansund an.
Auch heute wieder einen Gute Nacht Kuß an unsere Nichte!

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