Tag 8

09.03.2012

In der Nacht haben wir Honningsvåg und das Nordkap wieder passiert. Also nicht durch den Mixer gedreht sondern wir sind dran vorbeigefahren! Erste Sonnenstrahlen kämpfen sich den Weg durch die dichte Wolkendecke. Der Wind hat sich anscheinend gelegt. Vor dem Frühstück noch kurz ins Freie um wach zu werden. Ich habe wieder sehr, sehr tief geschlafen.
Kaum war das Frühstück vertilgt, ging es auch schon wieder raus. Die MS Midnatsol passierte äh fuhr an uns vorbei. Wir bleiben noch einige Zeit draußen und genießen die Sonne, während der Wind immer stärker wird.

Die MS Midnatsol

Wir fahren direkt in ein Schlechtwettergebiet. Von jetzt auf nachher haben wir Sturm. Wir stehen gerade am Bug, wo es noch windstill ist. Steffi beginnt zu frieren und macht sich in Richtung Kabine auf. Kaum tritt sie in den seitlich wehenden Wind liegt sie auch schon am Boden. Der Wind hat mächtig Power. Ohne fremde Hilfe wäre sie nicht mehr hoch gekommen.

Leichter Seegang

Zum Glück sind wir gleich in Hammerfest und können eine Runde an Land gehen. Vom Inneren des Schiffes sah es fast so aus, als würde es im Hafen nicht so stark winden. Doch weit gefehlt. Kaum draußen angekommen bläst der Wind einem wieder um die Ohren. Zum Glück ist unser erster Halt nicht weit weg. Der Eisbärenclub ist direkt im Hafen. Also erst mal in die Ausstellung, ein paar Souvenirs für unsere Nichte und für uns selbst und natürlich eine exclusive Mitgliedschaft im Eisbärenclub erworben.

Kurzer Landgang in Hammerfest

Für 180NOK kann man hier Mitglied werden und unterstützt mit dem Geld die Stadttraditionen als Jagdstadt. Ansonsten ist es hier auch recht Mau mit Sehenswürdigkeiten. Zudem ist es sehr schwierig bei dem Wind auf den vereisten Wegen zu laufen. Da gehen wir doch lieber wieder aufs Schiff und bereiten uns auf das Mittagessen vor. Noch ein kleiner Rundgang an Deck und ein Gespräch mit einer älteren Dame, die diese Tour schon einige Male mitgemacht hat und schon ist Zeit zum Essen. Spaghetti Bolognese, Stockfisch und andere leckere Dinge stehen auf dem Programm. Wir befahren so langsam wieder offene See. Hin und wieder mal ein paar Berge in Nebel gehüllt. Der Wind ist unser ständiger Begleiter. Ein kurzes Durchbrechen der Sonne in einigen Häfen und schon hat uns die See wieder fest  im Griff.

Ein kurzer Lichtblick

Wir haben also viel Zeit um Berichte zu schreiben oder zu lesen.
Das Abendessen sieht heute wie folgt aus: marinierte Rentieroberschale, Eismeer-Saibling und Heidelbeer-Parfait. Die Namen klingen ja schon mal lecker, aber heute war irgendwie der Appetit größer als die Portionen. Aber trotzdem muss man sagen, dass alles geschmeckt hat. Das Rentieroberschälchen, der Baby-Eismeer-Saibling und auch das Heidelbeer-Parfaitchen. Stefanie klemmt sich in der Kabine erst mal die Butterkekse unter den Arm und füllt noch den restlichen Hohlraum im Magen auf. Nach dem Abendessen schreiben wir erst mal wieder Bericht und genießen die Aussicht auf Deck 7.
Es war recht dunkel. Nicht nur draußen sondern auch drinnen, was wohl daran lag, dass wir Augenpflege betrieben haben. Erst gegen 23:30Uhr sind wir aufgewacht und konnten so noch die Einfahrt in den Hafen von Tromsø miterleben. Wir fuhren an einem Lichtermeer vorbei bis zu unserem Ankerplatz. Heute findet noch das Mitternachtskonzert statt. Beate und Andrea haben das gebucht und werden uns morgen berichten. Stefanie geht sich schon mal bettfertig machen und ich fotografiere noch. Leider ist die Eismeerkathedrale nicht beleuchtet. Was soll das denn? Touristen in der Stadt und das Wahrzeichen von Tromsø ist nicht beleuchtet! Vielleicht kommt das noch, sobald das Konzert angefangen hat.

Tromsø in der Nacht

Auf jeden Fall regnet es leicht. Ab und zu kommt schon mal eine Schneeflocke mit. Gegen 1:30Uhr wird es mir dann aber zu kalt und gehe auch in die Kabine. Die Beleuchtung der Kathedrale wurde nicht angeschaltet. Schade. Dann eben beim nächsten Mal.