Reiseberichte Marcus Abromeit

Tag 6

07.03.2012

Auch heute beginnt der Tag mit Sonne und ruhiger See. Hammerfest haben wir verschlafen, da haben wir um 5:15Uhr Halt gemacht. Die Müdigkeit ist uns wie ins Gesicht getackert. Am besten man geht vor dem Frühstück eine Runde nach draußen damit man wach wird. Im Eingangsbereich zum Frühstückssaal liegen Kunststofftüten aus. Heute kann man sich Sandwiches richten um sie zu den verschiedenen Ausflügen mitzunehmen, da diese alle über Mittag stattfinden. Gegen 9:20 Uhr passieren wir die südgehende MS Nordstjernen. Schon ein gewaltiger Größenunterschied zwischen dem 1956 erbauten Schiff und der Kong Harald.

MS Nordstjernen
Die MS Nordstjernen

Ein kurzer Aufenthalt in Havøysund und dann Mittagessen von 10:30Uhr bis 13:00Uhr aufgrund einer Sicherheitsübung für das Personal.

Havøysund
Schönstes Wetter in Havøysund

Weiter geht es zum heutigen Ziel, eigentlich dem Ziel dieser Reise: das Nordkap. Der Wind frischt doch etwas auf aber immerhin haben wir tollen Sonnenschein. Wir gehen nochmal rein um uns für den anstehenden Ausflug aufzuwärmen. Gegen 11Uhr dann die schockierende Nachricht über die Lautsprecher: Alle Ausflüge ab Honningsvåg sind abgesagt. Auf dem Festland tobt ein Sturm und die Busse können nicht fahren. Was ein Ärger aber auch. Dann müssen wir noch einmal mit Hurtigruten fahren damit wir ans Nordkap kommen. Aber wie auch in Kanada gilt hier: Safety first! Wir legen bereits um 11:45Uhr in Honningsvåg an. Wir nehmen dann doch noch das Mittagessen mit und Steffi betrieb Frustessen. Wenn schon kein Nordkap, dann richtig beim Buffet zuschlagen. Anschließend machen wir noch einen kleinen Rundgang durch Honningsvåg.

Honningsvåg
Honningsvåg. Rechts hui...

Honningsvåg
Honningsvåg. links pfui.

In der Stadt naja ehr Städtchen waren noch alle Straßen mit Schnee bedeckt. Ohne Spikes sehr schwierig. Zum Glück haben wir ja alles dabei. Die Temperatur lag bei lauschigen 0°C, aber dafür bekamen wir die Ausläufer des Sturmes ab, aber die haben uns gereicht. Hier sehen wir endlich ein Norwegen-Winter Bild: Eine Omi, die mit dem Schlitten einkaufen geht.
Wir gehen zurück aufs Schiff und machen uns auf Deck 4 in der Bar breit. Beate und Andrea sitzen auch schon da versuchen verzweifelt etwas zu lesen, was aufgrund des Geschaukels und der lautstarken Unterhaltung zwei Tische weiter jedoch nicht so recht klappen will. Wir gesellen uns dazu und warten bis das Schiff weiterfährt. 15:15Uhr war es dann soweit. Der Wind peitschte ordentlich aus Richtung Nord und ließ das Schiff und damit auch uns ordentlich schwanken. Die Wellen schlugen gegen das Schiff und die Gischt klatschte an die Seitenfenster in der Bar.
Beate war am Bug gestanden und ließ sich den Wind um die Ohren wehen, während eine Welle einschlug und sie kräftig geduscht wurde. Die Kamera eines Mannes neben ihr nahm ebenfalls ein Bad.
Auf der Fahrt zum nächsten Hafen sollte eigentlich ein Fischer an Bord kommen und uns die Königskrabben präsentieren. Leider konnte er bei der stürmischen See nicht an der Kong Harald festmachen und so wurde das Spektakel auf den nächsten Hafen verschoben. Leider hatten wir hier nur einen kurzen Aufenthalt, weshalb wir auch nur kurz Zeit hatten uns die Tiere anzusehen. Das Gedränge auf Deck 7 war eh groß und man konnte fast nicht an die Tiere ran. Also leider nur ein kurzer Auftritt des Fischers mit seinem Fang.

Königskrabbe
Die Königskrabbe

Heute Abend gibt es kein 3 Gänge Menü sondern Meeresfrüchtebuffet oder für die Fleischlinge unter uns Rentier. Wir erstürmten heute zusammen mit Beate und Andrea als erste den Speisesaal. Dass auch heute die üblichen Sitzplatzregeln und Essenszeiten gelten wie sonst auch war einigen wohl nicht bekannt. Da waren schon mal ein paar Leutchen aus der 2. Sitzung da und belegten einen Tisch. Aber egal, wir hatten ja unseren Tisch und haben heute kräftig gegessen. Ich habe mir die Meeresfrüchte nur angesehen während die Franzosen am Tisch nebenan sich die Kante mit Königskrabben gegeben haben. Ich blieb beim Lachsfilet und beim Rentier. Während des Essens war die Kong Harald recht ruhig. Ab und zu ein Ruck als eine Welle gegen das Schiff klatschte, aber das war es auch schon. Als wir schon fast fertig waren liefen alle höher dekorierten wie Kapitän, Hotelchef, Chefmaschinist usw. ein. Jetzt bekam die Gewinnerin der Polarkreisüberquerung ihren Preis. Aus der Entfernung haben wir nur eine Fahne mit dem Hurtigrutenlogo gesehen und dass ein Bild mit ihr und dem Kapitän gemacht wurde.
Als sich dann der Kapitän am Buffet zu schaffen machte ging es los. Das Schiff schaukelte etwas mehr. In der Küche hörte man zuerst einige Schreie und dann einen Aufprall mehrerer Porzellanartikel. Hat heute Abend der Kapitän mit dem Lehrling getauscht? Da läuft doch was schief!
Wir räumen unseren Tisch und geben der Mannschaft die Möglichkeit den Tisch für den zweiten Gang neu einzudecken. Stefanie genießt noch eine heiße Dusche um sich aufzuwärmen, da es im Speisesaal recht frisch war. An den Fensterplätzen hat man zwar eine schöne Aussicht, aber dafür zieht es wie Hechtsuppe, da hier Lüftungsschlitze für die Klimaanlage sind.
Eine Runde Tee im Cafe ist angesagt. Der Wind scheint noch eine Schippe zuzulegen. Kaum haben wir uns hingesetzt kommt schon die Durchsage, dass Nordlicht zu sehen ist. Natürlich rennt alles raus. Es war wieder nur sehr schwach zu erkennen. Also wieder rein und den Tee genießen. Kurze Zeit später kommt schon eine Durchsage: Man soll doch bitte im Inneren des Schiffes bleiben. Der Sturm hat inzwischen Windstärke 9 erreicht und es sei zu gefährlich sich draußen aufzuhalten. Und natürlich genau jetzt ist sehr gut Nordlicht zu sehen. Viele versammeln sich trotz der Warnung auf Deck 7 und fotografieren. Schon mal bei Windstärke 9 im Dunkeln ein Bild gemacht? Vielleicht schaffen es ja die Nordlichtanblitzer. Ich werde mich morgen mal umhören, ob jemand was tolles fotografiert hat. Wir dagegen begnügen uns mit einem Blick aus dem Fenster. Wirklich schade. Unter anderen Umständen wären das bestimmt tolle Bilder geworden. Auf Deck 7 schaukelt es natürlich noch mehr als unten auf Deck 4 im Cafe weshalb Stefanie das dringende Bedürfnis hat wieder schnell nach unten zu gehen, was wir dann auch machen.
Es ist aber alles da geblieben wo es hin muß. Jetzt erst mal hinlegen und das Geschaukel im Liegen genießen.
Gute Nacht Nichte!

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