Reiseberichte Marcus Abromeit

Tag 11

12.03.2012

Wir wachen um 8 Uhr in Trondheim auf. Irgendwie fehlt uns etwas Schlaf und wir haben so einen komischen Geschmack im Mund. Das kann nur durch ein leichtes Frühstück wieder gut gemacht werden. Gesagt, getan.
Im Restaurant erfuhren wir, dass heute Nacht sogar die Fenster der Suiten am Bug des Schiffes verschlossen wurden und Anita machte die Durchsage dass es heute Nacht Windstärke 10 gab und die Wellen bis zu 7m Höhe erreichten. Für den heutigen Tag sieht es etwas besser aus, da wir weniger Wind haben werden. Sehr beruhigend.
Das Frühstück viel also etwas knapper aus als sonst und wir gingen noch eine Runde an die frische Luft um uns die MS Richard With anzugucken, die hinter uns vor Anker lag. Auf Deck 7 fehlte dort eine Scheibe. Ob das richtig ist? Vielleicht erfahren wir ja etwas.

Richard With
Die MS Richard With

Ich mache noch einen Rundgang durch das Schiff und fotografiere während Steffi es sich in der Kabine gemütlich macht. Das Wetter lädt nicht gerade zu einem Spaziergang ein. Es regnet, ist windig und vor lauter Nebel sieht man nichts. Wir beschlagnahmen mal wieder unseren Stammplatz in der Bar auf Deck 4. Dank Beate und Andrea gibt es ständig irgendetwas zu lästern. Es wird also nicht langweilig. Ich stelle noch die letzten Tage des Reiseberichtes online und wir erörtern, wie es den anderen Passagieren in der Nacht ging. Eine Frau meinte sogar: „Ich kann nicht mehr, ich will nach Hause!“ So schlimm ist es hier nun auch nicht. Wir leben ja auch noch. Schon während unserer nächtlichen Tüten-Füll-Aktion haben wir wieder gelacht.
Das Mittagessen steht langsam auch schon wieder parat. Unsere Mägen fühlen sich gut an. Es spricht also nichts dagegen die selbigen wieder auf Normalstand zu bringen. Zwei Mal Hauptgericht, etwas Obst und danach Schokoladentorte und ein Tässchen Kaffee runden das Mittagessen ab. Beate und Andrea haben sich derweilen eher auf Nachtisch spezialisiert. Beate, wir erinnern uns, das ist die mit der Laktoseintoleranz, ist äußert konsequent. Abends alles laktosefrei und mittags zwei Stücke fettige, vor Laktose nahezu triefende Stücke Schokotorte. Von Andrea sind wir seit Beginn der Reise nichts anderes gewohnt. Vorspeise sehr überschaubar, Hauptspeise darf ruhig mal ausfallen aber dafür dann Nachtisch in rauen Mengen. In der Küche machen sie bestimmt schon Überstunden beim Kuchenbacken.
Das Wetter hat sich noch nicht gebessert also heißt es jetzt erst mal wieder ausruhen.

Schlechtes Wetter
Schönes Wetter ist anders...

Das Meer hat sich gegen uns verschworen. Das Schaukeln nimmt wieder zu und uns schießen die nächtlichen Ereignisse wieder in den Kopf. Zum Glück laufen wir um 16:30Uhr Kristiansund an. Nur eine halbe Stunde Aufenthalt aber dafür mindestens eine halbe Stunde kein Geschaukel. Wie sollte es auch anders sein, windet und regnet es.

Wetter, Wetter, Wetter
damit wenigstens etwas Farbe in die Bilder kommt

Weiter geht das Geschaukel in Richtung Alesund. Da wir die nordgehende Rute doch das reinste Vergnügen. Wir halten uns, aufgrund des Wetters, in der Kabine auf und bereiten uns geistig auf das noch anstehende Koffepacken vor. Damit wollen wir aber bis nach dem Abendessen warten. Apropos Abendessen.
Die See fordert seine Opfer ein. Eventuell hat da ja man wieder Neptun seine Finger im Spiel. Andrea ist heute zum Abendessen nicht erschienen. Was ist da los? Ist ihr der übermäßige Genuss von Nachspeisen, besonders von richtig süßen Nachspeisen doch noch auf den Magen geschlagen? Nicht dass man das ihrer Figur ansehen würde (Dicker Pluspunkt für mich an dieser Stelle). Auf jeden Fall sind wir heute nur zu dritt am Esstisch. Vorspeise: Fischsuppe (sehr lecker), Hauptspeise: Schweinnacken mit Wurzelgemüse und Barbecuesauce. Nanu? Wir sind nur noch zu zweit. Stefanie schwächelt und geht auf die Kabine. Ich muss mir nun mit Beate den Nachtisch (Limettenpose) alleine genehmigen. Wir bleiben nicht lange sitzten.
Beate guckt nach Andrea, die eigenen Angaben nach nur zu lange auf das Wasser und die Wellen geschaut hat, ja ne is klar!
Stefanie sitzt aufrecht und hat noch Farbe im Gesicht. Ich schicke sie erst mal duschen und bereite schon mal das Kofferpacken vor (Augen zu und in Gedanken alles durchgespielt). Nun aber wirklich ran an die Koffer. Reinpassen muss ja alles da wir ja nichts gekauft haben. Ich quäle mich also die ganze schmutzige und den Rest frische Wäsche in die Koffer zu drücken. Das Gewicht grob geschätzt und dann hätten wir das auch.
Noch ein Abstecher zum Tee holen, etwas auf dem Panoramadeck relaxed und dann ab ins Bett. Wir sind sehr müde. Die Fahrt ging bei normalem bis wenig Seegang weiter. Doch in der Nacht der Rückschlag. Es begann wieder zu schaukeln. Der Wind ist zwar weniger, aber wir bekommen die restlichen Wellen des vergangen Sturmes noch ab, die uns ähh nein, nur Steffi den Schlaf rauben. Eine schreckliche letzte Nacht.

NorwegenHurtigruten

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