Reiseberichte Marcus Abromeit

Tag 1

11.03.2014

Unsere Nacht endet um 7 Uhr. Wir frühstücken noch gemütlich, packen unsere letzten Sachen zusammen und warten auf unseren Transfer zum Bahnhof. Um 10 Uhr werden wir abgeholt und beginnen unsere Reise bei strahlendem Sonnenschein und 9°C. Wir marschieren ans Gleis 3 und warten auf den ICE nach Köln. Pünktlich fahren wir los und können sogar einen Sitzplatz ergattern. Liebe Bahnmitreisende. Ich habe zwar Urlaub und Zeit aber so geht es nicht. Einsteigen, den Koffer im Eingangsbereich stehen lassen und sich dann einen Sitzplatz suchen. Beim nächsten Mal schmeiß ich die im Weg stehenden Koffer wieder aus dem Zug raus, damit ich meinen Koffer in die dafür vorgesehenen Abstellbereiche schleppen kann.Wir starten um 11 Uhr in Richtung Mannheim. Hier warten wir erst mal auf einen anderen ICE, welcher Verspätung hat. Das fängt ja gut an. Irgendwann trudeln die neuen Passagiere auch ein und es geht weiter nach Köln. Die Fahrt war soweit recht langweilig. Steffi konnte etwas dösen und das englisch sprechende Pärchen auf den Sitzen gegenüber hat sich quasi aufgefressen. Hatten wohl kein Geld mehr für ein Hotelzimmer. In Köln angekommen ging es im Stechschritt von Gleis 6 zum Gleis 5. Leider sind die Gleise nicht am gleichen Bahnsteig. Also schleppten wir unsere Koffer auf den nächsten Bahnsteig. 5 Minuten Zeit zum Umsteigen müssen reichen. Wir erkämpfen uns auch hier einen Platz. Zuvor kämpften wir uns auch hier wieder duch diverse italienische, im Weg stehende Koffer. Der IC kam ebenfalls pünktlich und wir schlichen damit zum Hbf Düsseldorf. Ein letztes Mal umsteigen. Von Gleis 17 zum Gleis 13 braucht man auch seine Zeit. Kaum am Gleis angekommen fuhr auch schon die S11 ein, die uns direkt zum Flughafen Terminal brachte. Am Terminal angekommen positionierten wir uns erst einmal vor dem airberlin Schalter. Es ist 15Uhr und mein T-Shirt ist komplett durchgeschwitzt. So ist das Eben, wenn man bei den super Temperaturen und Sonnenschein eine dicke Winterjacke an hat und dazu noch einen Koffer mit 22kg und einen Fotorucksack mit 9kg schleppen muss. Etwas frischmachen wäre wohl angebracht. So kann ich nicht in den Flieger steigen. Das möchte ich keinem antun. Also ab auf die nächste Toilette etwas gewaschen und ein frisches Shirt angezogen. Ich habe ja genug Sachen dabei.
Stefanie hatte zwischenzeitlich ein starkes Hungergefühl aufgebaut und wir marschierten als erstes eine der vielen Futterstuben an. Pasta mit Bolognesesauce für Stefanie und für mich etwas Pizzabrot mit 3 Dips. Danach rasch zum Checkin. Sitzplätze gab es zwecks Fotografieren am Fenster leider keine mehr. Ist jetzt auch nicht so schlimm. Denn wenn wir über Norwegens Küste hinwegfliegen ist es eh schon dunkel. Die Koffer gehen ohne Probleme durch und nach unseren Rucksäcken und Stefanies Monsterhandtasche fragt auch niemand. Also ab zum Gate. Am Sicherheitscheck war nichts los, was natürlich bedeutet, dass man dort viel Zeit hat, um sich mit den Fluggästen zu beschäftigen. Ich wurde gleich mal rechts ran gebeten. Hier wird genauer untersucht. Schuhe aus und ordentlich gecheckt. Haben aber leider nichts gefunden. Stefanie wurde durchgewunken. Da sie vor mir am Fotorucksack war, durfte sie sich mit der Kontrolleurin auseinandersetzten. "Sie müssen uns bitte einmal Folgen!" Ich kam dazu und Steffi hatte schon miese Laune. "Jetzt muss ich wegen deinem Rucksack mitkommen!" Wir ich schon erwartet habe ging es dann zur Sprengstoffkontrolle. Einmal kurz Rucksack auf, nen Abstrich von meiner Ausrüstung gemacht und schon konnten wir weiter gehen.
Am Gate war nichts los. Eine einzelne airberlin Mitarbeiterin saß am Schalter und sah gelangweilt aus. Ich bin dann mal zu ihr hin und sie schien sich über meinen Besuch zu freuen. Aufgrund des verschobenen Fluges bekommen wir als Überbrückung bis zum Abflug ein kleines Fresspacket mit Wasser, Müsliriegel und Salzbrezeln. Das Gate füllt sich langsam und müssen erkennen, dass wir wohl wieder den Altersdurchschnitt kräftig nach unten ziehen. Gegen 17:30 Uhr beginnt dann das Boarding. Wir werden mit dem Bus aufs Rollfeld gefahren. Von den beiden Eingängen am Flieger meint jeder er müsse vorne einsteigen. Daher dauert es auch sehr lange, bis wir im Flieger sind. Reihe 6 gehört uns. Da sich alle anderen bereits ihren Platz gesucht haben und all ihre Jacken und Koffer in den Ablagefächern verstaut haben, haben wir keinen Platz mehr für unsere Rucksäcke und Jacken. Wir verstauen alles unter den Sitzen und haben dementsprechend keine Beinfreiheit. Der Flug verläuft ohne nennenswerte Ereignisse. Ein Getränk und ein Sandwich einige Zigaretten verkauft und schon setzen wir wieder zur Landung an. Die untergehende Sonne färbte alles in den schönsten Rottönen ein. Es ist dunkel als wir landen. Es ist ca. 19Uhr. Die Mallorca Fraktion klatscht als ob sie noch nie einen Flug überlebt hätten und schon geht der Run auf das Kofferband los. Es wird echt Zeit, dass wir entschleunigt werden. Diese Hektik ist nicht auszuhalten. Auf jeden Fall gibt es am Kofferband so eine tolle gelbe Linie. Vermutlich ist die dafür da, dass Mann und Frau sich dahinter aufstellt und dann auf den Koffer wartet. Sollte der eigene Koffer dabei sein, tritt man vor, nimmt seinen Koffer und geht wieder hinter diese ominöse gelbe Linie. Scheint wohl niemand hier zu kennen. Ich werde nach hinten durchgereicht und muss unsere Koffer aus der Ferne erspähen. Als Steffis Koffer auf mich zukommt fahre ich noch einmal meine deutschen Ellenbogen aus, drängle mich vor, nehme den Koffer und remple irgendeinen Vordrängler mit dem Koffer. Mir jetzt auch egal. Komisch nur dass die Vordrängler die Koffer immer nach mir bekommen.
Weiter geht es zum Ausgang. Wir werden Bus Nr. 3 zugewiesen und folgen dem Busfahrer. Er öffnet die Gepäckluken und räumt die Koffer ein. Wir warten schon vor der Luke bis er unsere Koffer drannimmt und müssen unterdessen sehen, wie andere einfach den Koffer in die Luke stellen und in den Bus einsteigen. Der Busfahrer, der anscheinend irgenein Ordnungssystem hatte, wurde völlig aus der Bahn geworfen. Er drückte die bereits in der Luke befindlichen Koffer unsanft in die Tiefen des Busses und lud dann unsere Koffer ein. Es dauerte noch etwas bis wir losfuhren. Ein Reiseleiter verlor für Stefanies geschmack zu viele Worte. Appropos Geschmack: Stefanie drängelte schon: "Fahr endlich ich habe Hunger!" Entweder war der Reiseleiter gerade fertig mit seiner Ansprache oder der Busfahrer von Stefanies Worten eingeschüchtert, aber wir fuhren los. 20 Minuten dauerte es bis zum Hurtigrutenterminal wo wir dann innerhalb weniger Minuten einchecken konnten.
Einen kurze Sicherheitsbelehrung im Terminal und schon durften wir an Bord. Inzwischen ist es 21:30Uhr. Wir gingen schnell in unsere Kabine, warfen unser Gepäck auf das Bett (der Obstkorb für die Ambassador Mitglieder ist auch schon da) und gingen erst mal ins Restaurant um zu essen. Wir (Stefanie) haben Hunger. Es gibt verschiedenste Fischsorten, Kartoffeln, Salate, Nachtisch uvm. Wir orderten auch gleich das neue ominöse Wasserpaket, da wir ja eh keinen Alkohol trinken. Der Kellner muss dazu die Cruisecard also unsere Bordkarte aktivieren. Ich gebe ihm meine Mastercard, welche aber aufgrund eines eingerichteten Limits nicht funktionierte. Stefanie hatte zum Glück noch ihre Karte dabei, auf die wir dann später unsere Cruisecards umschrieben ließen.
Das Wasserpacket gilt nur für das Restaurant. Dabei wir unterschieden, wie lange man auf dem Schiff ist. Für die 12 tagige Tour gibt es 22 Flaschen Wasser. Zu jeder Mahlzeit eine Flaschen (Mittag und Abendessen). Das Wasser in der Bar ist weiterhin kostenlos. An der Rezeption kaufen wir auch gleich noch den Coffeedeal damit wir unserer Teesucht fröhnen können.
Wir legen pünktlich um 22:30Uhr ab. Es sind 9°C aber der Wind ist recht kalt. Wir verlassen Bergen und machen uns auf in Richtung Norden.

Bergen
Auslaufen aus dem Hafen in Bergen

Noch ein kleiner Rundgang über das Schiff, einen letzten Tee und dann ab in die Koje. Gesagt, getan. Stefanie packte noch ihren Koffer aus und ging ins Bad. Ich packte auch einige meiner Sachen in die mir übrig gelassenen Fächer im Schrank und dachte mir: Irgenwie schaukelt hier was. Inzwischen haben wir 1 Uhr. Es schaukelt und knarrt immer mehr. Ein toller Start. Das Einschlafen gestaltet sich recht schwierig wobei ich Steffi mit ihrer Aussage: "Das ist aber Lulu!" wahrscheinlich irgendwann auf dieser Reise noch einmal konfrontieren werde. :-)

Wir wünschen allen eine gute Nacht. Ganz besonders unserer Nichte und unserem Neffen.

NorwegenHurtigruten

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