Reiseberichte Marcus Abromeit

Tag 9

19.03.2014

Guten Morgen! Wir hatten eine sehr ruhige aber leider zu kurze Nacht. Seegang=0 aber da wir erst kurz vor zwei Uhr in unserer Koje gelandet sind hängt uns der Schlaf noch ordentlich im Gesicht. Aber wer frühstücken will muß auch aufstehen. Zumindest hier an Bord, da es keinen Zimmerservice gibt. Wir liegen momentan in Harstad. Das Wetter ist heute vom Feinsten. Sonne pur, einige Wölkchen, Schneebedeckte Berge, gute Sicht und ne steife Brise bei konstanten -2°C. In der Sonne etwas wärmer, gefühlt im Wind jedoch um vieles kälter. Das heißt dick einpacken, die Mütze tief ins Gesicht gezogen, Handschuhe an und dann raus in die Kälte.

Risøyhamn
Kurz vor Risøyhamn

Wir passieren Risøyhamn und den dortigen ausgegrabenen Fahrrinne, durch die wir fahren müssen. Gemütlich geht die Fahrt durch diese Engstelle. Es bleibt viel Zeit zum Fotografieren.
Und natürlich fällt uns wieder etwas auf. Ein Canonier der seine D1 Mark0815 oder wie das Ding heißt nach jedem Schuß wieder in die Tasche steckt, um selbige dann gleich wieder auszupacken und das nächste Bild zu machen. Häää? Kann ne Canon keine Temperaturen unter 0°C ab? Windempfindlich? Ich habe meine Nikon immer um den Hals hängen. Der Metallbody ist zwar eisig kalt, funktioniert aber trotzdem noch alles wie es soll. Mal sehen evetuell finde ich im Internet ja eine Liste in der das windige, kalte Norwegen nicht für Canon Kameras geeignet ist.
Weiter auf unserer Fahrt geht es nach Stokmarknes. Hier gibt es das Hurtigrutenmuseum, welches wir uns dieses Mal ansehen möchten. Auf dem Sonnendeck, dass sich heute seinen Namen verdient hat, ist das erste Mal auf dieser Tour richtig was los. Nach einiger Zeit müssen wir uns aber wieder aufwärmen. Irgendwann ist der Punkt erreicht, an der man so richtig friert und dringend eine Tasse Tee benötigt, ehe es wieder nach draußen an die Luft geht. Das kann man natürlich auch mit einem Mittagessen verbinden. Heute nur eine Kleinigkeit. Rentierfilet mit Gemüse und als Nachtisch eine Art Apfelstrudel mit Vanillesauce. Der Apfelstrudel entpuppte sich als Marzipanstrudel. Extreeeem lecker. Und ich habe mir gleich zwei Stücke aufgeladen. 1x hingucken = +1000 Kalorien. Für so Punktezähler und Diätfetischisten ist das hier absolut nicht zu empfehlen.

Stokmarknes
Einfahrt in Stokmarknes. Im Hintergrund die MS Finnmarken


Wie gesagt geht es in Stokmarknes ins Museum. Wir sind relativ schnell durch. Es ist eh viel zu warm da drinnen und wenn sich alle Passagiere hier durchschieben kann man sich denken, mit welcher Ruhe und Gelassenheit hier alle ans Werk gehen. Fast hätte ich beim durchlaufen der engen Gänge eine Japanerin über den Haufen gelaufen. Sind ja doch recht klein, wenn man die Mal aus der Nähe sieht. Aber ich denke es war schon meine Schuld. Denn am Geschnatter ihrer Begleiterinnen hätte ich eigendlich hören müssen, dass da jemand vor mir läuft. Noch ein kurzer Ausflug auf die MS Finnmarken, dem Museumsschiff, und dann wird es schon Zeit wieder auf unsere Trollfjord zu kommen. Wir sind pünktlich auf dem Schiff. Nur der Kapitän steht noch unten am Pier mit Funkgerät und Kranwagen. Was los Käpt'n kommste nach? Kann ich schon mal losfahren? Die Abfahrt verzögert sich, da wir noch unnötigen Ballast am Hafen abwerfen. Eine Steigleiter und eine Seilwinde wird vom Dach der Trollfjord auf den Kranwagen abgelassen.
Auf Deck 9 findet zur allgemeinen Belustigung noch eine live Kochshow statt. Heutiges Thema: How to filetier a Lachs oder auch Lachs filetieren für Profis. Wir bekommen von zwei Köchen gezeigt, wie man fachmännisch Lach filetiert und dürfen diesen auch gleich verkosten. Das Ganze noch schön mit verschiedenen Marinaden oder pur versehen und schon kann der kleine Happen zu sich genommen werden. Besonders erheiternd fand ich dass die ganzen Japaner in erster Reihe standen. Die sollten doch eigendlich wissen wie man rohen Fisch zerlegt und dann in Röllchen stopft.

Lachs filetieren
Einer unserer Köche beim Lachs filetieren

Es geht weiter in den Raftsund. Heute, begleitet von der langsam untergehenden Sonne, ein toller Anblick. Die verschneiten Berggipfel sind in einen warmen gelbton gefärbt. Das Wasser, indem Eisschollen fließen, spiegelt die Berge wieder. Gigantisch. Tolle Motive für eine in Norwegen funktionierende Nikon Kamera :-)

Einfahrt in den Raftsund
Einfahrt in den Raftsund

Um 17:30 Uhr fahren wir noch den Trollfjord an. Erst ab Mai fahren die Schiffe in den engen Fjord und drehen dann darin um. Wir bleiben deshalb vor dem Eingang und dürfen nur hineinblicken.
Und schon gibt es Essen. Heute um 17:30 Uhr anstatt um 18:30 Uhr. Grund hierfür ist die angekündigte Ankunft in Svolvær um 18:30 Uhr. Damit alle Passagiere genug Zeit für einen Landgang haben, wurde die Essenszeit der ersten Sitzung eine Stunde vorverlegt. Wie der aufmerksame Leser merkt, ging es für uns schnurstracks vom Trollfjord fotografieren in den Speisesaal. Wir standen schon seit Stokmarknes bis jetzt draußen. Fast drei Stunden in der Kälte. Da braucht man dringendst eine Warme Mahlzeit. Was gab es denn heute: Als Vorspeise Hühnersuppe, zum Hauptgang war wieder Fisch mit Kartoffelbrei und Rotweinsauce angesagt, als Nachspeise gab es laut Karte: "Der beste Kuchen der Welt". Was die Karte uns damit sagen wollte: "Der kalorienreichste Kuchen der Welt mit Sahne und Erdbeersorbet".
In Svolvær machen wir dann noch einen kurzen Spaziergang um die überflüssigen Kalorien zu verbrennen.

Svolvær Kriegsmuseum
Kriegsmuseum in Svolvær

Stockfisch
Beleuchteter Stockfosch für die Touristen

Wir versuchen schon seit Tagen wieder den nächsten Teil der Reiseberichte online zu stellen. Leider geht momentan auf dem Schiff rein garnichts. Mal kann man nur e-mails abrufen und keine senden. Dann geht eine Seite erst gar nicht zu öffnen. So ist es leider auch heute wieder. Daher leider kein live Bericht von uns.

Es ist mittlerweile 22 Uhr, die lieben kleinen zu Hause liegen hoffentlich schon lange im Bett und träumen von der nächsten Übernachtung bei Onkel und Tante, wenn diese wieder aus dem "Orlaub" zurück sind. Wir auch!!!

NorwegenHurtigruten

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