Reiseberichte Marcus Abromeit

Tag 10

20.03.2014

Lieder beginnt der Tag nicht mit Sonnenschein. Die Überfahrt auf dem Vestfjord war ruhig. Wir hatten kein Geschaukel. Der Himmel ist bedeckt, es ist wieder windig bei 0°C. Wir warten auf die Polarkreisüberquerung. Gegen 9 Uhr soll es soweit sein. Dann gibt es auch wieder den leckeren Tran mit dem Löffel in Fischform, den Stefanie so gerne zum Müsliessen hat. Das Ergeignis naht wegen Gegenwind mit etwas Verspätung. Wir verharren jedoch tapfer draußen und warten auf die Polarkreisüberquerung. Der Wind zieht weiter an. Ein kurzes Hupen von Kapitän, jede Menge Kameras die klicken und schon geht es schnell wieder ins Warme. Wir finden uns kurz darauf auf Deck 9 ein, wo Eskild bereits den Tran an die wartenden Touristen ausgibt.

Eskild
Eskild beim Tran Ausschank. Der hat gut Lachen!

Jeder bekommt den Löffel von ihm in den Mund gesteckt. Anscheinend haben sich in Vergangenheit einige vor dem Tran gedrückt und nur den Löffel abgesteckt. Vor allem die kleinen, wuseligen Japaner sind wieder an erster Stelle. Komischerweise sind die es aber, die sich vor der Einnahme dieses leckeren Gebräues zieren. Wir stehen tapfer in der Schlange und erwarten unsere Medizin. Dem Löffel zuliebe schlucken wir den Tran. Lecker ist was Anderes z.B. der Nachtisch hier an Bord. Der nächste Weg führt uns in die Kabine zum Zähneputzen. Dieser tranige Geschmack bleibt uns jetzt mindestens bis zum Mittagessen erhalten.

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Auf der letzten Tour ohne Schnee fotografiert


Das Wetter meint es heute leider nicht ganz so gut mit uns. Der Wind legt noch eine Schippe drauf. Zum Glück kommt der Wind vom Landesinneren. Daher können sich die Wellen nicht aufschaukeln und es bleibt dadurch bei einer Wellenhöhe von ca. 1m. Der Wind allerdings wurde im Laufe des Tages zu einem starken Sturm. Windstärke 10 mit bis zu 30m/s Wind. Regen und vor allem viel Schnee kam vom Himmel. Man konnte teilweise wieder nichts sehen. Auf dem Panoramadeck starrten wir gegen eine weiße Wand, als wir aus dem Fenster blickten. In einem Hafen versuchte der Kapitän anzulegen, was ihm aufgrund des starken Windes, der genau auf die Seite des Schiffes traf, erst nach 15 Minuten gelang.
Das Mittagessen war wieder deliziös. Das Buffet bot wieder alles, was man sich vorstellen kann. Besonders der Nachtisch war wieder ein Gedicht. Ich stehe ja normalerweise nicht auf Nachtisch. Aber hier mache ich eine Ausnahme. Die ganzen durch die Kälte verlorengegangenen Kalorien müssen ja wieder irgendwie angefuttert werden. Damit es sich auch wirklich gut ansetzt steht heute noch ein Mittagsschläfchen auf dem Programm. Das Wetter läßt es momentan eh nicht zu nach draußen zu gehen. Berichte online stellen funktioniert leider immer noch nicht.
Da etwas Zeit ist und nichts besonderes passiert hier einige Dinge, die uns auf der Reise aufgefallen sind:

- Tabletknipser: Es ist unglaublich! Da stellen sich doch tatsächlich Menschen mit ihren Tablet PCs, IPads usw. raus in den Sturm und machen tolle Bilder. Wenn denen mal das Tablet nicht gegen ihren Kopf schlägt. Da muß nur eine Böe kommen und schon ist das Ding weg. Schon mal den Kopf bei ca. 60km/h aus dem Auto gehoben?

- T-Shirtknipser: Noch unglaublicher sind die "Ich habe nur ein T-Shrit dabei und gehe bei Sturm, Schnee und eidigen Temperauren nach draußen" Knipser. Immer wieder huschen einige an uns vorbei, gehen nach draußen, machen einige Bilder und kommen wieder rein.

- Scheibenknipser: Hier gibt es nicht viel zu sagen. Die Scheiben des Schiffes sind durch das Salzwasser komplett verdreckt und trüb. Aber trotzdem knipsen manche durch die Scheiben.

- Hausschlabbeknipser: Auch die gibt es hier. Sie wiedersetzen sich der gängigen Hausordnung und ziehen anstatt sicheres Schuhwerk ihre Filzpantoffeln oder Badelatschen an und laufen damit an Deck (vorzugsweise auf dem vereisten Deck 9) herum und machen ihre Bilder.

Vor zwei Jahren gab es am heutigen Tag das Käpt'nsdinner. Dies wurde offensichtlich wegrationalisiert. Keine Vorstellung der Crew mehr. Schade. Stattdessen gabe es ganz normales Abendessen.

Abendessen: Schnee, Regen und Wind haben etwas nachgelassen. Das Abendessen kann kommen. Heute gibt es Garnelensuppen, gebratener Lachs und Karamellpudding mit Karamellsauce und dazu eine esslöffelgroße karamelisierte Zuckerplatte mit 6mm stärke. Etwas karamelllastig aber lecker.
Kaum sind wir aufgestanden und laufen aus dem Essenssaal beginnt es schon wieder zu schaukeln. Leichter Seegang setzt ein und der Wind kommt direkt von vorne. Mein Magen möchte das Essen drinbehalten. Stefanie hingegen sitzt auf dem Bett und kämpft gegen das Geschaukel. "Jetzt ist es zu spät!", höre ich nur noch und Stefanie flitzt in Richtung Bad. Den Rest kann man sich ja denken. LULU!!!!!! Kurze Zeit darauf geht die Tür auf und Stefanie sieht etwas erleichtert aus. Ab ins Bett!

Mehr Bilder gab es heute leider nicht. Das Wetter war nicht fotografiertauglich.

Gute Nacht. Das gilt auch für alle Nichten und Neffen!

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