Reiseberichte Marcus Abromeit

Tag 4

14.03.2014

Heute stehen wir mal etwas früher auf. Um 6:30 Uhr klingelt der Wecker, damit wir pünktlich zur Polarkreisüberquerung draußen stehen können. Leider ist das Wetter bescheiden bis unterirdischisch. Diesig, bewölkt und daher auch recht dunkel mit einer frischen Brise. Es macht keinen Sinn bei diesem Wetter zu fotografieren. Wir betrachten daher die Polarkreiskugel aus dem sicheren Inneren des Schiffes. Überquerung kurz vor 7 Uhr. Genaueres gibt es heute Abend, wenn der Sieger des Quiz zur Polarkreisüberquerung bekannt gegeben wird. Wir erfuhren, dass wir heute Nacht aufgrund es schlechten Wetters einige Häfen ausgelassen haben. Dafür haben wir aber gut geschlafen. Gegen 8 Uhr kommt uns die MS Nordkapp entgegen. Also schnell Jacken anziehen und raus um einige Bilder zu machen. Da wir ja eh auf Deck 6, dem Umlaufdeck, sind ist das auch schnell erledigt. Wir ergattern uns einen freien Sichtplatz um zu fotografieren. Und dann das: Unsere nächsten beiden Opfer, die es in unseren Reisebericht geschafft haben. Glückwunsch!
Hinter uns in der Kabine 0815 klopft Mutti wie wild ans Fenster und verscheucht uns, damit sie von der Kabine aus durch das salzwasserverschmierte Fenster schöne Bilder machen kann. Mutti komm ma runter ähh raus! Hier ist frische Luft und klare Sicht auf die MS Nordkapp!

MS Nordkapp
Hier ist das gute Stück: Die MS Nordkapp


Jetzt erst mal frühstücken. Wie immer irgendwie zu viel Auswahl. Leider wieder kein Haferbrei entdeckt. Die See ist im Vergleich zu den letzten Tagen relativ ruhig. Leichter Wind und erste Graupel kamen vom Himmel. Wir vertrieben uns die Zeit bis zum Mittagessen mit fotografieren und Teetrinken, da die Polarkreistaufe aufgrund des schlechten Wetters abgesagt wurde. Und das mit gutem Grund. Das Wetter wurde schlechter. Sturm und Schnee ist angesagt. Quasi Schneesturm. Bis zu 100km/h Wind und lustiger Seegang sind unsere Begleiter bis wir um 12:30 Uhr Bodø erreichen.

Schepps
Irgendetwas stimmt hier nicht

Der Reiseleiter gibt die Ausflüge bekannt und warnt schon die Ausflügler, die zu Fuß nach Bodø laufen wollen vor starken Sturmböen. Wir packen unsere Sachen und machen uns auf den Weg nach draußen. Es bläst uns fast weg, als wir das Schiff verlassen. Der Schnee fegt waagerecht an uns vorbei. Very gefährlich! Wir machen nur einige Bilder vom Schiff und gehen dann wieder rein. Safety first.
Wir sitzen gemütlich bei Tee und Buch am Fenster und schauen uns das Wetter an. Immer wieder ziehen dichte Schneefelder durch und alles färbt sich weiß ein. Teilweise war die Sicht unter 50m. Um 15 Uhr ging es weiter. Kaum ausgelaufen gab es schon die Durchsage unserer Wetterfee, dass wir jetzt den Vestfjord, die vierte offene Seestrecke überqueren. Bitte wieder in den Kabinen alles Seefest machen und ruhig und entspannt hinsitzen. Das Abendessen wird auch wieder zu einer Sitzung um 19:30 Uhr zusammengelegt. Alle weiteren Ausflüge wurden gestrichen. Das wars dann wieder für heute mit fotografieren. Denn bei so heftigem Seegang kann man drinnen auch nicht viel machen außer sich mit seinem Mageninhalt zu beschäftigen.
Das Geschaukel hielt sich in Grenzen. Etwas weniger als die letzten Male. Aber dafür hatten wir jede Menge Schnee dabei. Eskild machte erneut eine Durchsage, dass es sein kann, dass wir den Hafen in Stamsund auslassen müssen. Dies jedoch nicht wegen des Wetters, sondern weil hier den ganzen Morgen Stromausfall war. Es schien aber alles in Ordnung zu sein. Wir laufen Stansund um 19:30 Uhr an. Sicherheitshalber wird noch der Anker gelichtet, damit wir ja nicht wegtreiben.
Leider fällt auch die Fischfrikadelle auf Deck 9 aus, wenn wir durch den Raftsund fahren. Das Wetter ist nicht gut zu uns! Dafür soll es morgen die entfallene Polarkreistaufe geben.
Das Abendessen war wieder lecker. Als Vorspeise gab es Käse mit Honig und etwas Grünzeug, Hauptgang dann in Bier geschmorte Ochsenbrust mit Wurzelgemüse und Kartoffelbrei. Die Nachspeise bestand aus Frischkäse mit Kirschen und einer Art Brownie. Kalorien pur das Ding. Es dauerte heute auch sehr lange, bis alle ihr Essen hatten. Da die Bedienungen nicht wußten, wer vegetarisch möchte oder wo die anderen Sonderfälle sitzen, verließen wir den Speisesaal erst wieder um 22 Uhr. Wir bereiten uns auf die Ankunft in Svolvær vor. Es schneit immer noch. Das sind wir aus Baden nicht gewöhnt. Dort hat es laut interner Quellen heute Sonnenschein und 20°C. Das Thermometer ist bei uns auf dem Schiff bei aktuell 2°C.

Trollfjord
Am Hafen in Svolvær

In Svolvær machten wir nur einen kurzen Spaziergang. Magic Ice sahen wir auf der letzten Tour und das Kriegsmuseum überlassen wir denen, die es interessiert. Aus unserem kurzen Spaziergang wurde dann ein noch kürzerer Spaziergang als Stefanie merkte, dass sie irgendwie nicht so richtig sieht. Irgendwie alles so verschwommen. Ist mir schon klar, wenn man keine Brille auf der Nase hat! "Schon beim Treppe runterlaufen dachte ich, da stimmt was nicht!", sagte Stefanie.
Also gemütlich zurück aufs Schiff und dann von dort aus noch ein paar Bilder gemacht. Ach ja: Unser erster Schnee in diesem Jahr, den wir unter den Füßen knirschen hören! Es hört gar nicht mehr auf zu schneien. Meine schwarze Kamera ist fast schon in ein weißes Kleid gehüllt. Uiiii Poesie am späten Abend! Steffi, schmeiß den offenen Kamin an!

Abfahrt aus Svolvær
Kurz vor der Abfahrt aus Svolvær


Die Nacht sollte ruhiger verlaufen, da wir nun zwischen den kleinen Inseln der Lofoten hindurchfahren und somit vor Wellen gut geschützt sind. Mal sehen ob wir es schaffen bei der Durchfahrt im Raftsund noch einmal nach draußen zu gehen.

Deshalb hier schon einmal ein gute Nacht!

NorwegenHurtigruten

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