Reiseberichte Marcus Abromeit

Tag 6

16.03.2014

Heute gibt es schon etwas früher Frühstück, da das Mittagessen wegen der Ausflüge vorgezogen wurde. Wir stellten uns den Wecker, den wir aber erfolgreich überhörten. 8 Uhr würde uns jetzt der Sonnenstand verraten, sofern wir Sonne hätten. Doch was ist das? Sonne in der Ferne. Scheint ein guter Tag zu werden. Wir grüßen noch die südgehende MS Richard With und gehen dann zum Frühstücken. Es hat -2°C, der Wind weht kräftig aber die See ist ruhig. Alle paar Minuten wechseln Sonnenschein und Schneegestöber ab.

Erste Sonnenstrahlen
Erste Sonnenstrahlen dieser Reise

Der nächste Hafen ist Havøysund. Nichts weltbewegendes. Aber die Sonne scheint gerade und ich machen einige Bilder von Deck 9 aus. Schnell noch runter aufs Umlaufdeck! Unten angekommen mache ich die Tür auf und werden von einem Schneesturm willkommen geheißen. Keine 3 Minuten lagen dazwischen.

Schnee
Schnee vorraus. Man sieht nichts anderes

Wir legen ab und machen uns auf in Richtung Honningsvåg und von dort aus hoffentlich zum Nordkapp. Da uns 11 Uhr fürs Mittagessen doch etwas zu früh ist, lassen wir es heute ausfallen. Wir rüsten uns für die Ankunft in Honningsvåg. Es sieht vielversprechend aus. Es kamen auch noch keine Durchsagen, dass die Ausflüge nicht stattfinden.
Endlich ist es soweit. Ankunft in Honningsvåg und Fußmarsch zu den Bussen. Vier Busse fahren zum Nordkapp und ein kleiner Bus zum Weihnachtsmuseum. Wer's braucht! Bus Nr.2 gehört uns. Die Temperatur im Bus war viel zu warm. Sogar Stefanie zog ihre Schals (plural !!!!) aus. Sie Sonne schien wie aus dem Bilderbuch. Der ganze Schnee brachten den Weltbesten Busfahrer und unsere deutschsprachige Reiseleiterin nicht aus der Fassung. In Deutschland würde hier keiner mehr freiwillig mit dem Auto fahren. Auf dem Weg zum Nordkapp bekamen wir noch einiges von der Umgebung, Flora, Fauna usw. zu hören. Endlich bogen wir links ab auf die Strasse Richtung Nordkapp. Der Schneepflug wartete schon auf uns. In Kolonnen fuhren wir dann nach oben. Erst alle Busse dann PKWs. Der Schneepflugfahrer hatte ordentlich einen Sitzen. Wie der durch den Schnee geheizt ist. Links und rechts spritze der Schnee nur so weg und er hinterließ eine Wolke aus feinem Schneestaub. Das nenne ich promtes Schneepflügen. Wobei hier nur der lose Schnee weggeschoben wird. Man fährt hier trotzdem größtenteils auf einer geschlossenen Schneedecke. Und das ganz ohne Salz und Split zu schmeißen. Wobei ich hier lobend für Karlsruhe sprechen muss. Das hat ja bei uns letzten Winter auch sehr gut geklappt. Lag wahrscheinlich daran, dass wir kein Schnee hatten.
Neben den "normalen" orangefarbenen Schneebengeln, also die Straßenbegrenzungen, gibt es parallel zu denen an der Straße auch noch die für die Schneemobile bzw. Snowscooter. Klingt cooler. Wir durften zwei davon live erleben, wie sie an uns vorbei gerast sind. Die Profigeräte fahren bis zu 180km/h. Unsere Reiseleiterin Ingrida sagte aber, dass das kein Problem sei, den der einzige Polizist hier hoben hat eines der ältesten Schneescooter und ist lange nicht so schnell.
Die ganze Fahrt über hatten wir Sonnenschein. Am Nordkapp angekommen, schneite es erst mal wieder kräftig und der Wind wehte kräftig. Unsere Reiseleiterin sagte, dass wir Glück hatten. Vorgestern wurde die Tour abgesagt und gestern konnten die Busse wegen Schneesturm nur 20km/h fahren. Gesehen hat man am Nordkapp auch nichts. Wir liefen erst mal in das Nordkappcenter um unsere Kleidung zu ordnen. Kameras raus und dann einen kurzen Marsch zur Nordkappkugel. Waren die Leute alle in den vier Bussen? Oh mein Gott. Wegen Überfüllung geschlossen. Die Menschenmassen drängen sich um die Kugel, um Bilder zu machen. Und das bei Schneesturm.

Das Nordkapp
Die Nordkappkugel bei Ankunft

Naja besser als gar kein Bild von der sagenumwogenen Murmel. Als die Meisten wieder gegangen sind um sich den Film im Nordkappcenter anzugucken, auf den wir verzichteten, kam die Sonne raus und wir konnten doch noch einige schöne Bider machen.

Das Nordkapp Teil 2
Und das Ganze wenige Minuten später

Kurze Zeit darauf war aber auch schon wieder Schluß mit Sonne und das nächste Schneegestöber machte sich breit. Ich hielt Ausschau nach einem Touri mit Nikon Kamera, der uns beide vor der Nordkappkugel fotografieren kann. Ich würde meine Nikon nieeeeeeemals einem Canon Knipser in die Hand geben :-)

Endlich am Ziel
Endlich haben wir unser Ziel erreicht. Wir und die Murmel.

Der Himmel zieht sich wieder zu und wir gehen in die Cafeteria, in der sich Stefanie einen Schokomuffin gönnt..

Etwas Schnee
So sieht der Blick aus der Cafeteria auf das Nordkapp aus

Es scheint, dass ihr hungergefühl stärker wird und wir wissen alle wie das endet, wenn sie nicht schnell etwas zu Essen bekommt. Um 13:40 Uhr fahren die Busse wieder zurück nach Honningsvåg. Bitte alle pünktlich bei den Bussen sein, da sonst kein Schneepflug mehr da ist, der den Weg freimachen kann. Wir wollen ja nicht, dass jemand hier übernachten muß.
Der Rückweg war schon etwas spannender, als die Hinfahrt. Heftiges Schneetreiben verlangsamte unsere Fahrt. Die Landschaft war nicht mehr zu erkennen. Selbst der vorausfahrende Bus war kurz von der Bildfläche verschwunden. Am Hafen angekommen war wieder alles in Ordnung. Fast alles. Die Sonne schien zwar aber Stefanie ist mehr als unterzuckert und braucht dringend eine Schokoinfusion oder ähnliches. Mal sehen was es an Bord gibt. Kaum an Bord laufen wir auch schon wieder aus. Es beginnt wieder ordentlich zu schaukeln. Ich fange an Bericht zu schreiben und Stefanie legt sich etwas hin. Plötzlich kam die Durchsage, dass an Steuerord Wale zu sehen seien. Fast das ganze Schiff stürmt raus und sucht den Horizont ab. Leider ohne Erfolg. Wir relaxen noch etwas, trinken einen Tee und freuen uns auf das Meeresfrüchtebuffet. Wir laufen im Kjollefjord ein. Die See beruhigt sich und es gibt auf Deck 9 die im Raftsund ausgefallenen Fiskekake (Fischfrikadellen oder wie unser Reiseleiter so lustig sagte "Fischkuchen"). Anschließend kam dann noch der Königskrabbenfischer vorbei und zeigte seinen heutigen Fang. Die Zeit vergeht wie im Flug. Pünktlich um 18 Uhr ist Einlaß für das Meeresfrüchtebuffet.
Es ist wirklich nicht schön anzusehen. Normalerweise setzt sich jeder Gast erst einmal hin und bestellt seine Getränke. Jedoch nicht heute. Die Raubtiere stürmen direkt auf das Buffet, laden sich die Teller bis zum Rand hin voll und gehen dann erst zu ihrem Platz. Die Schlange am Buffet scheint nicht enden zu wollen. Wir setzen uns erst einmal hin und warten den ersten Run auf das Buffet ab, bevor wir überhaupt gucken können, was es gibt. Wie der Name schon sagt, gab es heute alles was im Meer herumschwimmt. Fisch in allen Variationen, Krabben, Königkrabben usw. Wir sind froh, als wir das Restaurant wieder verlassen hatten. Entspanntes Essen ist etwas anderes. Gegen 19:30 Uhr geht es wieder los. Der Kapitän meint es nicht gut mit uns. Das Schiff schaukelt gefühlt stärker als in den letzten Tagen. Immer wieder schlagen Wellen seitlich gegen das Schiff und es läßt Schläge, dass das ganze Schiff wackelt. Mageninhalt ick hör die trapsen! Hoffentlich bleibt alles drin. Mit Mühe schreibe ich diesen Bericht. Durch das Wackeln kann ich kaum mein geschriebenes lesen und die Tasten scheinen auch nicht stil zu halten. Ich brauchen eine Pause...
Ich melde mich zurück. Inzwischen ist ein Tag vergangen. Die ganze Nacht hindurch rührte die Kotzmaschinerie ohne Unterlass. Richtig geschlafen haben wir nicht. Vielleicht 3 Stunden mit ständigen Unterbrechungen. Mehr auf der nächsten Seite...

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