Reiseberichte Marcus Abromeit

Tag 6

Mittwoch 12.09.2007

Uhrzeit: 07:45 Uhr
Standort: Bud
Wetter: stürmisch, regen

Die nächtliche Achterbahnfahrt bei 7°C wird beendet. Der Wind hat noch einmal kräftig angezogen. Wir beschließen trotz Regen und für deutsche Verhältnisse stürmischen Winden die Duschen aufzusuchen. Da das Duschen nichts kostet wird das natürlich gleich ausgenutzt und die zentimeterdicke Schmutzschicht, die uns als Wärmedämmung in den letzt Tage diente, entfernt. Nach dem Frühstück geht es dann um 9:15 Uhr weiter an der Küste entlang Richtung Atlanterhavsveien. Die Sonne blinzelt hin und wieder durch und wir bleiben an jedem Parkplatz stehen um die gigantischen Wellen zu fotografieren, was sich jedoch als sehr schwierig gestaltete. Der Wind mutierte zum Sturm und peitschte die Wellen so heftig gegen das Ufer, dass es die Gischt über die Brücke hinweg wehte.

Sturm bei Atlanterhavsveien Wasser peitschte über die Brücke

Die Bedingungen zum Fotografieren waren demnach mit Verlaub gesagt unter aller Sau. Der Wind wehte so heftig, dass er das Stativ ohne Kamera umschmiss und mit montierter Kamera waren auch nur verwackelte Bilder möglich. Aus der Hand heraus waren auch nur Bilder mit mindestens ISO 400 und viel Glück möglich. Die D80 von Marcus und Marcus selbst, der mit Windjacke, Mütze und Handschuhen bewaffnet war, wurden kräftig mit Salzwasser getauft, als eine riesige Welle gegen einen Brückenpfeiler klatschte. Aber egal. Kurz ins Womo, die Kamera samt Fotograf mit frischem Wasser gereinigt und trockengerieben und weiter gehts. Eine Nikon hält das schon aus!

Wir brechen hier an dem nördlichsten Punkt unserer Reise ab und machen uns auf den Weg ins Landesinnere und hoffen auf besseres Wetter. Unser nächstes Ziel ist der Trollstieg. Also heißt es zurück nach Andalsnes und dann auf zum Trolle suchen!

10% Steigung am Trollstieg Trollstieg wir kommen!

Überblick behalten! Wohin jetzt?

Vorsicht Trolle! Trolls ahead!

Mit der Kamera in der Hand und abschußbereit sitzt Marcus bei geöffnetem Fenster und die Heizung volle Pulle auf dem Beifahrersitz um alles zu fotografieren. Nach etlichen Zwischenstops an diversen Ausweichstellen die wir als Fotostop nutzten kamen wir oben auf dem Parkplatz an. Der tolle Ausblick von der Aussichtsplattform entschädigen jedoch für das regnerische Wetter. Trotz des Regens und des bewölkten Himmels haben wir eine gute Sicht bis ins Tal.

Der Trollstieg in seiner (fast) ganzen Pracht Der Trollstieg von oben

Marcus beim Fotografieren Making of "Trollstieg"

Der Wind, der uns immer noch um die Ohren bzw. Finger pfeift erschwert das Fotografieren doch beträchtlich. Steife Finger und die Kälte zwingen uns zurück ins Womo und wir fahren noch ein Stück weiter bis auf den Höchsten Punkt des Trollstiegs, den wir gegen 16:00 Uhr erreichen. Kaffezeit mit lecker "Teilchen" aus dem Supermarkt. Inzwischen hat es 3°C und auf 880m Höhe setzt Schneeregen ein. Man kann sagen, dass es hier oben so kalt war, dass uns die Eier eingefroren sind. Später dazu mehr!

Nun ging es wieder bergab. Immer wieder Regenschauer und Trocken im Wechsel. Alles hundert Meter machten wir einen ca. 20 minütigen Fotostop um die bunt gefärbte Landschaft zu fotografieren. Da kommen natürlich keine Kilometer zusammen und wir finden wie bestellt ein lauschiges Stellplätzchen, das einem Bauern gehört.

Der Herbt geht, der Winter kommt Natur soweit das Auge reicht

Herbststimmung


Uhrzeit: 18:00 Uhr
Standort: Irgendwo auf der RV63
Km-Stand: 2246
GPS: N: 62° 21' 59", E: 07° 33' 34’’
Wetter: regnerisch
Temperatur: 5°C

Von der RV63 geht es rechts ab auf einem Kiesweg zu zwei Plätzen. Der erste bietet 6 Stellplätze für Womos, Schaukeln für Kinder oder kleingebliebene Erwachsene, Grillplatz mit Sitzgelegenheit und sogar einen Wasserhahn. Der zweite Platz bietet 20 Stellplätze für Womos oder Zelte. Kosten pro Nacht: 50NOK. Abkassiert wird abends gegen 19:00 Uhr. Allerdings kam bei uns niemand vorbei. Wir sind ganz alleine hier und haben die Qual der Wahl. Wir platzieren unser Womo so, dass wir freie Sicht auf die schneebedeckten Berge und den Wasserfall haben.

Das ist ein Stellplatz! Unser Stellplätzchen

Ranger Wolfgang inspiziert die Lage Wolfgang inspiziert die Lage

Hungrig vom vielen Fotografieren wird erst einmal gekocht. Es gibt Kartoffeln, Fleischkäse und Spiegeleier. Und da haben wir auch schon unser Eier-Problem: Sie sind gefroren! Unser Kühlschrank war so kalt, dass die Eier in gefrorenem Zustand in die Pfanne klatschten. Ei am Stil zum Nachtisch wäre hier auch gut möglich gewesen.

Nach dem Essen hieß es noch Bericht schreiben, Espresso trinken und Bilddaten sichern. Ein trotz "schlechtem" Wetter fotografisch gesehen Datenreicher Tag neigt sich dem Ende. Ein Blick aus dem Fenster und wir sahen NICHTS! Es war stockdunkel. Als wir dann ins Bett gingen und aus dem Fenster schauten hatten wir schon ein komisches Gefühl im Bauch. Diese totale Dunkelheit ist schon etwas ungewohnt.

Kurzer Speicherstatusbericht von Marcus (Bilder alle im RAW-Format):

gemachte Bilder: 460
verbrauchter Speicherplatz: 5,78GB

Norwegen

Statistik


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