Tag 10

Sonntag 16.09.2007

Guten Morgen weiße Pracht! Gestern noch erfolgreich in tiefere Gefilde geflüchtet, um dem massiven Schneefall zu entrinnen, ist es heute doch passiert. Der Schnee verfolgt uns bei 0°C.

Schneefall am Morgen

Das Dienstfahrzeug unseres Straßenmeistereifachangestellten (oder wie auch immer) steht immer noch zugeschneit in der Einfahrt des Campingplatzes. Sonntags geht hier wohl nicht so viel. Auch als wir dann gegen 9:30 Uhr den Campingplatz verlassen, stand das Auto noch unberührt da. Also nahmen wir an, dass es nur leicht geschneit hat und alles in Ordnung ist.

Wir wollen heute die RV55 Sognefell nehmen um nach Flam zu kommen.

Wir erreichen Lom und seine Stabkirche bei starkem Schneetreiben.

Stabkirche in Lom

Eine kurze Besichtigung der Stabkirche und ein Besuch im Steinecenter. Danach gings weiter auf die RV55 Richtung Sogndal. Kurze Zeit später kommt uns ein Schneepflug entgegen und wir dachten uns: "Na dann ist ja alles frei, wenn der schon durch ist." Pustekuchen! Wir fahren noch ca. 30km weiter. Der Schnee auf der Strasse wird immer mehr. Auf ca. 800 Höhenmetern ist Feierabend. Nichts geht mehr. Die Räder drehen auf der bereits festgefahrenen Schneeschicht durch. Wir drehen mit unserem 6 Meter Womo auf einer 5 Meter breiten Strasse um. Selbst ein Norweger in seinem PKW, der hinter uns fuhr, drehte um. Nachdem wir wieder sicher in Lom ankamen, beschlossen wir weiter Richtung Otta zu fahren und dann die RV15 nach Fagernes zu nehmen. Eventuell können wir von hier aus noch Richtung Flam aufbrechen. Inzwischen steigt die Temperatur auf 2°C an und der Schnee wird weniger bis er letztendlich irgendwann aufhört. Wir fahren die RV15 mit einigen Fotostops und ohne weitere Vorkommnisse.

Bei einem Stop an einem See probierten wir doch noch unser Anglerglück und fingen tatsächlich vier Fische. Wir nahmen sie direkt am See aus und legten sie im Womo in unsere spezial Tomaten-Toskana Sauce ein.

Wolfgang beim Angeln

Marcus beim Angeln

Auf knapp 1400 Metern Höhe immer noch kein Schnee vom Himmel dafür etwas Sonne und am Straßenrand liegt auch kaum noch Schnee. Kaum zu glauben, da die RV55 und die RV15 fast parallel mit nur 60km Abstand verlaufen. Als wir in die Nähe von Fagernes kommen, durchbrechen wir zwar nicht die Schallmauer aber dafür die Wolkendecke. Eine Nebelwand mit Sichtweite unter 50m.

Der Campingplatz ist äh ja. Es ist ein Campingplatz. Hiermit korrigiere ich den Satz von gestern und muss sagen, dass dies der teuerste Platz auf unserer Tour war. 195NOK für einen Stellplatz ohne Strom. Viel zu bieten hat der Platz auch nicht. Es ist zwar alles vorhanden was man benötigt, aber mit Sicherheit ist ein Bauerncamping am A... der Welt schöner und günstiger. Als wir die Dame an der Rezeption auf den gestrigen Schnee ansprachen, sagte sie uns, dass der Schnee etwa zwei Monate zu früh gekommen sei.

Unser Plätzchen für die Nacht

Aber nun zum heutigen Highlight: Abendessen! Es gab heute Semmelknödel mit Rouladen und Rotkraut. Und zum Nachtisch? Na?! Genauuu. Espresso!

Marcus machte noch ein paar Nachtaufnahmen (lieber das Wort zweimal lesen, bevor es zu Verwechslungen kommt!).

Kurzer Speicherstatusbericht von Marcus (Bilder alle im RAW-Format):