Reiseberichte Marcus Abromeit

Tag 9

Samstag 15.09.2007

Uhrzeit: 7.00Uhr
Wetter: 4°C, regen

Wolfgang wird vom ganznächtlichen Tropfgeräusch auf dem Womodach auf die Toilette getrieben. Es könnte jedoch auch das Sauerkraut vom Vorabend gewesen sein. Kurzer Temperaturcheck: 4°C! Erster Blick aus dem Fenster: Neuschnee auf den umliegenden Berggipfeln und dem Gletscher, bei uns im "Tal" immer noch regen. Wir warteten das Frühstück noch ab und entschieden uns dann doch die Gletscherwanderung ausfallen zu lassen. Es regnet einfach zu stark.

Überall Wasserfälle Blick auf die Berge

Gegen 8:30 Uhr hörten wir einen lauten Knall und ein Grollen. Als wir auf den Gletscher blickten, sahen wir die Spuren einer Lawine, die sich ihren Weg ins Tal bahnte. Als alles zusammengepackt war und wir starteten kam Schneeregen auf und es wurde windig.

Unsere weitere Wegplanung sah vor die RV15 über Grotli zurückzufahren und dann auf den Campingplatz Dønfoss Camping kurz vor Nordberg zu übernachten.

Auf dem gesamten Weg zurück nach Olden hat es geregnet, was der Himmel hergab. Links und rechts der Strasse sahen wir, wie sich auf den Wiesen Flüsse bildeten und über die Strasse in den See abflossen. Die gestrigen Wasserläufe am Straßenrand entwickelten sich zu Wasserfällen. Faszinierend aber auch etwas beängstigend.


Uhrzeit: 11:00 Uhr
Standort: RV15 Skåra - Abzweig Sommerskicenter

Es beginnt zu schneien. Je höher wir kommen umso klarer wird es uns: Das, was es letzte Nacht bei uns geregnet hat, kam hier als Schnee runter. So war es auch. Die Bauern, die gestern noch ihre Schafe auf die Weide in die Berge gefahren haben sahen wir heute erneut. Nur diesmal luden sie die Schafe auf, um sie ins Tal zu bringen. Anscheinend kam der Schnee auch für die Norweger etwas überraschend. Das Schneetreiben wurde immer stärker und wir sahen kaum noch etwas.

Einfahrt in den Tunnel bei Schneegestöber Schneegestöber

Nachdem wir durch diverse Tunnel gefahren sind kam uns auch schon der Schneepflug entgegen. Als wir den letzten Tunnel verließen strahlte uns die Sonne entgegen. An derselben Stelle an der wir am Vortag einen Fotostop einlegten um die vielen Pflanzen und Bäche zu fotografieren lagen heute knapp 15cm Neuschnee. Die Temperatur sinkt auf -0,7°C (Wir haben ein Highend Thermometer). Durch den Wind fühlte es sich aber an wie -10°C. Wir hatten Glück dass nicht viel Verkehr war und hielten somit alle 200m auf der Strasse an, Warnblinker rein und fotografierten die Landschaft. Die zahlreich vorhandenen Parkplätze werden hier im Winter anscheinend nicht geräumt.

Erster Schnee in Norwegen Erster Schnee

Bunt gefärbte Bäume, gelb, rot und grün waren versehen mit einer Schicht aus weißem Puderzucker. Genug Süßholz geraspelt. Es war schweinekalt! Wir fuhren weiter bis ans Hotel- Kaffeeteria Grotli und stellten unser Womo auf dem eher weniger als mehr geräumten Parkplatz des Hotels ab. Hier verweilten wir uns bis etwa 14:30 Uhr. Wir trotzten der eisigen Kälte und den Blicken vorbeifahrender Norweger die anscheinend noch nie zwei Touris gesehen haben, die im tiefsten Winter fotografierten und sich auf den Boden warfen um DAS Motiv zu ergattern.

Marcus bei der Arbeit Marcus bei der Arbeit

Schließlich mussten wir ja den gestrigen Tag, den Marcus als fotografiearm einstufte, bildertechnisch wieder aufholen.

Der Herbst wurde vom Winter überrascht Der Herbst wurde vom Winter überrascht

Preiselbeeren im Schnee Preiselbeeren

Herbst/Winterzauber

Als es uns dann doch zu kalt wurde, das Gefühl in den Fingerspitzen verloren ging und sich der Himmel etwas zuzog und neue Schneewolken heranwehte, fuhren wir dann doch weiter in Richtung Tal um uns auf dem Campingplatz vom heutigen Tag zu erholen.


Uhrzeit: 15:30 Uhr
Standort: Dønfoss Camping
Km-Stand: 2586
GPS: N: 61° 54' 59", E: 08° 05' 38’’
Wetter: 4°C, sonne

Der Campingplatz ist fantastisch. Er liegt direkt am Fluß und ist sehr sauber. Es gibt sogar ein Schwimmbecken, das im Sommer mit frischen Gletscherwasser aus dem Fluß gespeist wird. Ist schön zu haben. Muss man aber nicht. Waschhaus und die sonstigen Anlagen und Stellplätze sind liebevoll eingerichtet. Hier legt der Chef Wert auf Details und Ausstattung. Ob das ein Deutscher ist? Der Kochraum verfügt über drei Kochstellen mit Ceranfeld, Mikrowelle und drei großen Esstischen. Alle öffentlichen Räume wie Toilette usw. sind natürlich beheizt. Sonst wären wir hier nicht hingegangen :-) Allerdings ist das auch der teuerste Platz, auf dem wir bisher waren. 165NOK ohne Strom. Wenn man Strom haben möchte kostet der Platz 200NOK. Als wir unser Womo aufstellten sahen wir vier Norweger, die an ihrem Womo die Markise rausdrehten, Liegestühle aufstellten und sich in Ihren dicken Winterklamotten sonnten. Später am Abend wurde der Holzkohlegrill ausgepackt und gegrillt.

Dønfoss Camping Dønfoss Camping

Naturschwimmbecken Das Naturschwimmbecken

Rezeption Rezeption des Campingplatzes

Langzeitaufnahme Langzeitaufnahme am Fluß

Apropos Essen:

Empfehlung der Küche heute: Angebratene Maultaschen überbacken mit Eiern. Dazu Tomaten-Gurken Salat aus eigenem Anbau. Kredenzt wird das Ganze mit einer Flasche Adelskronen Premium Pils vom Penny Markt. Mahlzeit!

Nicht dass wir es nötig gehabt hätten, aber heute haben wir mal wieder geduscht. 10NOK für 6 Minuten.

Der Campingplatzbesitzer arbeitet tagsüber bei der Straßenmeisterei und danach auf seinem Campingplatz. Er sagte dass sein Campingplatz sein Hobby sei, an dem er jede freie Minute verbringe. Auf jeden Fall erzählte er uns, dass er heute morgen die RV15 (die, die wir gefahren sind) sperren musste, weil so viel Schnee gefallen sei. Immerhin haben wir mit ihm eine Quelle für den Wetterbericht für den nächsten Tag gefunden.

Und nun das Übliche: Espresso.......

Kurzer Speicherstatusbericht von Marcus (Bilder alle im RAW-Format):

gemachte Bilder: 1220
verbrauchter Speicherplatz: 16,47GB

Norwegen

Statistik


Guter Detektiv benötigt?
www.reise.foto-freunde-rheinstetten.de