Reiseberichte Marcus Abromeit

Tag 6

Mittwoch 11.05.2011

Ein weiterer sonniger Tag beginnt. Um die Flachlandschaft endgültig zu verlassen geh es heute in Richtung Preikestolen. Da der Weg nicht allzu weit ist lassen wir es gemütlich angehen. Wir entsorgen noch einmal das Womo. Schon besser als in Hirtshals ist hier das riesige Loch im Boden. Man muss nur über einen Gitterrost mit ca. 2m Durchmesser fahren und den Hahn aufdrehen. Die Toilette soll ebenfalls hier hineingeschüttet werden. Ist zwar etwas komisch, da Chemietoiletten normalerweise immer extra entsorgt werden. Da wir aber eh auf Bio umgestellt haben (wir haben vergessen nach dem letzten Entleeren wieder etwas von dem guten Aqua Kem green aufzufüllen), haben wir die Toilette auch hier hinein gekippt. Danach die großen Klospülung betätigt und das ganze Loch wurde mit Wasser geflutet. Einziger Nachteil: Um unser Womo mit Frischwasser zu betanken war unser Schlauch zu kurz. Die Sonne schien zwar, aber Steffi fror doch etwas. Die Folge war:“Mir ist kalt! Ich habe zu wenig warme Sachen dabei!“ Ich saß mit T-Shirt da und dachte mir nur: „Ja dann.“ Letztendlich fuhren wir nach Sandnes. Geparkt haben wir auf einem Parkplatz zwischen Bahnhof und Einkaufszentrum. Kosten 12NOK/h. Wir verschwanden also im Einkaufszentrum. Der erste Laden war ein H&M, in dem Steffi verschwand. Sie suchte sich zwei Pullover aus und wir stiefelten den ganzen Laden auf und ab. Alles Sommerklamotten. Ist ja schließlich auch Sommer hier, was uns die ganzen Jugendlichen in kurzen Hosen, T-Shirt und Röcken zeigten. Der neueste Trend in Norwegen sind Jogginghosen in jeder Art und Weise. An einem Klamottenberg mit Schaufensterpuppe blieb Steffi stehen und begutachtete die Ware längere Zeit, bis ich sagte:“Das ist nichts für dich! Guck mal was da steht. Das können wir Mirjam mitbringen, die würde da rein passen!“ Neben einer schönen Leinenhose und der dicklich aussehenden Schaufensterpuppe stand deutlich „Mammabuckse“ geschrieben. Das ist ja wohl eher was für Schwangere. Wir schlenderten noch durch die Fußgängerzone, für deutsche Verhältnisse wohl eher ein Füßgangerzönchen, um uns einen Eindruck von Sandnes zu verschaffen.

Sandnes Fußgängerzone
Sandnes Fußgängerzone; hier steppt der Bär

Sandnes Laternen
Die Laternen in Sandnes

Wir bekamen sogar ein paar Erdbeeren zum probieren angeboten. Ein paar Frauen, wir nannten sie die „Erdbärmädels“ verteilten hier die erste Ernte norwegischer Erdbeeren an Passanten. Zurück zum Womo, einmal tanken und dann ab auf der Rv13 in Richtung Preikestolen. Nur wenige Fahrminuten später haben wir auch schon die Landschaft, die man sich von Norwegen erwartet. Berge, enge Straßen und viel Wasser. Von Lauvvik aus nehmen wir die Fähre nach Oanes.

Blick von Lauvvik nach Oanes
Blick von Lauvvik nach Oanes

Natürlich fährt die uns vor der Nase weg und wir müssen warten. Da anscheinend immer gewartet wird, bis die Fähre voll ist, dauert es dementsprechend lange, da in der Gegenrichtung nicht so viel los ist. Eine halbe Stunde später sind wir dann endlich dran. Für die 8- minütige Überfahrt sind 86NOK fällig. Als wir von der Fähre runterfuhren wollte ich eigentlich rechts ran fahren, um alle Fahrzeuge an uns vorbei zu lassen. Da aber hier gebaut war dies nicht möglich. Daher fuhren wir auch ausversehen an der Ausfahrt zum Lysefjord – Center vorbei. Von hier aus hätte man eine schöne Aussicht in den Fjord und auf die Brücke über den Fjord gehabt. Mit einigen LKW im Nacken fuhren wir dann weiter auf der Rv13 bis zum Abzweig Preikestolen. Nach kurzer Fahrt bergauf kam auch schon der Preikestolen Camping.

Rezeption Preikestolen Camping
Rezeption Preikestolen Camping

Ein schön angelegter Platz, saubere Sanitäranlagen und gute Entsorgungsmöglichkeiten. Zwei Womos stehen bereits hier. Bis zum Abend folgen noch drei Zelte, ein Wohnwagen und ein Radfahrer mit Zelt. Wir werden freundliche begrüßt und haben freie Platzwahl. 220NOK für ein Womo mit zwei Personen ohne Strom. Duschen ist kostenlos. Da wir schon recht früh da sind packen wir Tisch und Stühle aus und genießen die Sonne.

Preikestolen Camping
Relaxen auf dem Preikestolen Camping

Dazu gibt es dann den restlichen Geburtstagskuchen und einen schönen Kaffee. Zum Abendessen gibt es heute Maultaschen, also dieses wie Michael Mittermeier sagte, verseuchte Fleisch um das die Schwaben einfach „e Mauldasch drumrum mache“. Hat trotzdem geschmeckt. Zwischenzeitlich hat die Sonne eine Pause gemacht und es begann zu regnen. Das Blatt wendete sich aber. Die Sonne schien erneut und wir machten einen schönen Rundgang über den Campingplatz. Wir genossen die untergehende Sonne auf einer Bank vor dem Waschhaus, da unser Womo schon im Schatte stand. Zum Abschluß des heutigen Tage es gab es wie 2007 mit meinem Vater schon Standard Espresso und falls die Mauldäsche doch schlecht waren noch einen leckeren Whiskey dazu. Gute schottischen Single Malt, Talisker von der Insel Skye. Es ist bereits 22 Uhr als die Sonne verschwindet. Müde sind wir noch nicht, also ich bin noch nicht müde. Steffi ist mir hier schon um Längen voraus. Auf eine geruhsame Nacht. Prost.

Kilometerstand: 104035km
Gefahrene Kilometer: 44km

Norwegen

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