Reiseberichte Marcus Abromeit

Vorbereitungen

Januar 2011

Ende Januar starten wir mit unseren Vorbereitungen. Zusammen mit meinen Eltern, da wir hier auf jahrelange Norwegen – Erfahrung zurückgreifen können, schreiben wir uns Orte und Campingplätze auf, die wir unbedingt sehen bzw. auf denen wir übernachten wollen. Auch merken wir uns schon mal Punkte und Strecken die wir ohne schlechtes Gewissen vernachlässigen können.
Fahrbarer Untersatz ist das Wohnmobil meiner Eltern.
Aufgrund der Reisezeit von 09.05.2011 bis 05.06.2011 könnten noch einige Straßen gesperrt sein. Zumindest für den Trollstieg trifft dies auf jeden Fall zu, da dieser erst am 1.Juni geöffnet wird. So der momentane Stand.
Diverses Kartenmaterial und Lesestoff liegt auch schon parat. Aber auch auf dieser Reise gilt: Der Weg ist das Ziel. Ich besorge mir noch das Kartenmaterial vom ADAC und präsentiere den Packen meinen Eltern, worauf gleich von meinem Vater (wir erinnern uns kurz an den letzten Norwegen Trip: der Mann, der genauso wenig Haare hat wie ich, mir durchaus ähnlich sieht und auf den Namen Wolfgang hört.) kam: „und wo ist der Rest?“ Wie der Rest? Anscheinend gibt es noch viel mehr Material. Wolfgang fuhr am nächsten Tag noch mal hin und besorgte noch einmal das Material und fragte gleich noch ob alles drin sei. Also Entsorgungsstationen, Campingplätze… Ja, ja! Ist alles drin. Lieber mal nachschauen war die Devise. Und tatsächlich! Das ganze Zusatzmaterial, das ich nicht bekommen habe, fehlte hier auch. Also gleich umgedreht und nachgehakt. Jetzt hemma alles zamme!

Nach Sichtung der Landkarte, in die wir unsere „must see“ Punkte eingetragen haben, starten wir im Süden Norwegens (Stavanger). Auch wegen den zu erwartenden Temperaturen ist dies die beste Lösung. Wir werden also das warme Wetter aus dem Süden mit in den Norden nehmen. Daher die Überlegung nicht wie vorher über Dänemark und Schweden zu fahren, sondern direkt von Dänemark (Hirtshals) nach Norwegen (Kristiansand) mit der Fähre überzusetzen. Die Rückfahrt erfolgt dann wie beim letzten Mal über Schweden und Dänemark.
Die Frage ist nur noch welche Fährgesellschaft es werden darf. Colorline oder Fjordline. Für unser Womo mit 5,66m Länge und 3,00m Höhe und zwei Personen ergeben sich folgende Bedingungen zur Zeit der Buchung (Preise können je nach Auslastung der Fähren schwanken):
Colorline: Fahrtzeit 3h15min, 130€ Standard, 155€ Flex Tarif (kostenfreie Stornierung, Änderung kostenlos)
Fjordline: Fahrtzeit 2h15min, 107€ Standard, 166€ Flex Tarif (kostenfreie Stornierung, Änderung kostenlos)
Vergleich der beiden Schiffe:
Colorline: Schiff klassische Bauart, 1 Bug, Tiefgang => wenig Schaukeln bei Seegang
Fjordline: Katamaran, 2 Büge, weniger Tiefgang => viel Schaukeln dafür schneller
Steffi meinte nur: „Mir egal auf welchem Schiff ich kotzen muss!“ Wir buchen also online bei Colorline den Flextarif für 155€.
Die Tickets sind innerhalb einiger Minuten per Email angekommen und können ausgedruckt werden.
Für alle die nach dem 04.04.2011 buchen gelten ab diesem Datum neue Preise. Aufgrund gestiegener Preise für Benzin hat Colorline die Preise erhöht. Details sind auf der Homepage zu finden. Die Preise sind je nach Fährverbindung unterschiedlich.

Da wir in Kanada unsere Mini Baden Flagge dabei hatten, darf unser Wahrzeichen natürlich auch in diesem Jahr nicht fehlen. Geprägt von dem großen, weiten Land Kanada und der Devise „size matters“ haben wir hier auch aufgerüstet und uns mit einer neuen Flagge eingedeckt. Wenn Ihr also ein Wohnmobil mit einer riesigen „Großherzogthum Baden“ Fahne im Führerhaus seht, dass sind dann wohl wir! Jaja, mir sinn halt echde Badner!

Nun gilt es den festen Abfahrttermin der Fähre einzuhalten (09.05.2011 12:15Uhr). Demnach planen wir auch schon die Übernachtungspunkte auf der Fahrt nach Hirtshals. Die erste Übernachtung machen wir noch in Deutschland kurz vor der Grenze zu Dänemark. Die zweite Übernachtung ist dann in Hirtshals auf dem Campingplatz angedacht. Das scheint wohl das Standartprogramm jedes Wohnmobilisten zu sein, der diese Route fährt. Neben dem Fähranleger in Hirtshals scheint es wohl noch einen inoffiziellen Übernachtungsplatz zu geben, auf dem es geduldet wird, wenn man hier eine Nacht steht. Aber in Dänemark stellen wir uns lieber auf einen Campingplatz.

April 2011

Der April ist angekommen. Das Wohnmobil kommt noch einmal zur Inspektion und der TÜV will auch mal wieder Geld sehen. Ergebnis: Alles bestens! Feinstes, kaltgepresstes Synthetiköl, hergestellt in einer kleinen badischen Manufaktur lässt das italienische Herz unseres Wohnmobils höher schlagen und verhilft den Kolben wieder zu höchster Laufruhe und zu Höchstleistungen des Dieselaggregates.
Gibt es eigentlich auch Wohnmobile mit Ferrarimotor? Ohh! Idee! Patent beantragt. Umsetzung folgt…
Wenn Euch also demnächst ein Wohnmobil mit 250km/h von hinten die Lichthupe gibt bin ich das!

Erste Lebensmittel haben wir bereits gekauft und verstaut.

Es ist Samstag, der 16.04.2011. Es ist soweit. Bevor wir losfahren muss natürlich noch das äußere Erscheinungsbild des Wohnmobils „gepimpt“ werden. Für alle, die der modernen Sprache nicht mächtig sein sollten: Wir putzen das Wohnmobil! Denn wie auch im letzten Jahr gilt: Man kann nur mit einem sauberen Fahrzeug in Urlaub fahren. Wie sieht denn das sonst auf Bildern aus? Meine Idee war ja mit dem Wohnmobil in so eine „Bikini-Car-Wash-oben-Ohne“ Waschanlage zu fahren. Da hätte man lange zugucken können und was für sein Geld gehabt, da das Wohnmobil doch sehr viel Fläche zum putzen bietet. Aber ich glaube Stefanie wäre nicht so erfreut gewesen. Dann muss Sie halt selbst den Lappen in die Hand nehmen :-)

Womo Wash
Putzen ist angesagt

Womo Wash
Auch Hinten muss man mal abwischen

Der Dreck und Ruß, der sich über die Winterzeit angesammelt hat, wird also entfernt und anschließend etwas Wachs aufgetragen. Aber wie sollte es auch anders sein: schon am nächsten Tag musste ich feststellen, dass sich so ein Drecksvogel auf die Reling gesetzt hat, und die Rückwand des Wohnmobils von oben bis unten vollgeschissen hat. Liebe Tierschützer! Bitte entschuldigt mir diesen kleinen und alle kommenden (da kommt bestimmt noch was) verbalen Ausrutscher, aber das musste raus. Ich setze mich doch auch nicht aus ein Vogelhaus und sch…. Ähh, ja, lassen wir das.

Jetzt wird es langsam knapp an Zeit. Wir beginnen Kleidung und weitere Lebensmittel zu verladen. Zum Thema Kleidung: Da wir noch Schnee erwarten kommen natürlich noch ein paar Winterklamotten mit. Eine kurze Hose bzw. eine Trekkinghose zum Abnehmen der Beinteile sollte reichen. Die Option „Badehose“ behalten wir uns aber mal im Hinterkopf. Wir werden den Wetterbericht auf jeden Fall im Auge behalten und uns gegebenenfalls den Badespass im Fjord gönnen. Wobei mir persönlich eine heiße Quelle besser gefallen würde.

Wichtige Dinge, die sonst noch mitmüssen:

- Kameraausrüstung
- Angel und Zubehör
- Heizlüfter (wenn’s doch mal richtig kalt wird und man mit dem Gas sparen muss)
- Ehefrau (hätte ich wohl besser an erster Stelle schreiben sollen)

to be continued......

Norwegen

Statistik


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