Reiseberichte Marcus Abromeit

Tag 19

Dienstag 24.05.2011

Eine rauschende Nacht geht zu Ende. Wir standen ja direkt neben dem Fluss. Geschlafen haben wir wie ein Stein. Um acht Uhr standen wir auf. Die Sonne zeigte sich etwas bei knapp 5°C. In der Ferne war der Himmel grau in grau und man konnte sehen, dass es dort auch regnet. Ziel heute war erst einmal Lom. Wir fuhren also los und stellten uns erst einmal auf den Parkplatz vor der Stabkirche, wo wir beratschlagten wie es weiter gehen soll. Eine Gruppe Vespafahrer aus Deutschland kam gerade auf dem Parkplatz an. An die 20 Maschinen standen auf dem Parkplatz. Respekt. Wer die Kirche von Innen sehen möchte muß hier 50NOK pro Person löhnen. Von Aussen sieht sie aber auch gut aus.
Wie sollte es auch anders sein, begann es kurze Zeit darauf zu regnen. Wir planten die Rv55, die Sonjefjell Straße zu nehmen und dann irgendwo bei Sogndal zu nächtigen. Ich schmiss mein Navi an und tippte die Route ein. Was musste ich da sehen? Rv55 gesperrt wegen niedriger Temperatur und Nässe. Super. Ersatzroute wäre die Rv51 gewesen. Hier dann bis Fagernes. Aber auch hier kam die gleiche Meldung. Auf die E6 brauchen wir noch nicht fahren, wir haben ja noch etwas Zeit. Ich ging ins Touristenbüro, das gleich auf der anderen Straßenseite liegt und wollte mich hier über den Straßenzustand erkundigen. Eventuell wird die Straße ja doch noch geöffnet. Ich unterhielt mich eine Weile mit der Dame am Infostand. Da ich ja auf der Rv63 von Geiranger her kommend etwas mehr Schnee erwartet habe bzw. Restschnee, der höher als unser Womo ist, fragte ich sie danach. Sie verriet mir, dass es in diesem Winter sehr wenig geschneit hat, es aber über einen Monat lang immer an die -30°C kalt war. Daher der geringe Schnee im Verhältnis zu sonst. Die Rv55 und die Rv51 bleiben jedoch vorerst geschlossen. Soviel konnte sie mir sagen. Es blieb uns also nichts anderes übrig als den gleichen Weg wieder zurück zu fahren. Wir nahmen also wieder die Rv15 in Richtung Stryn und Geiranger. Der Regen wurde immer heftiger. Je höher wir kamen umso kälter wurde es. Das Thermometer zeigte nur noch 2°C an. Der Regen ging langsam in Schnee über. Ab Grotli, wo es zum Sommerskicenter abgeht, wurde es heftig. Der Schnee wurde immer dichter und der Wind legte noch einen Zahn zu. Wir fuhren nur noch 50km/h, da die Sicht sehr schlecht war und sich der Schnee bereits auf der Straße niederlegte. Am Straßenrand waren Leuchtschilder auf denen vor Wind gewarnt wurde. Bis 15m/s wurde auf einem Schild angezeigt. Gerade als wir an den Abzweig zur Rv63 kamen, die zum Geiranger führt, bog eine Wohnmobil, dass aus Stryn durch den Tunnel kam, in Richtung Geiranger ab. Mir wäre das etwas zu heikel. Da es hier ja doch noch einmal ein Stück hoch geht und der Wind bestimmt auch noch einmal nen Zahn zulegt. Ganz zu schweigen davon, dass man fast nichts mehr sah. Wir fuhren die Rv15 weiter in den Tunnel und somit erst einmal in sichere Gefilde. Die Straße im Tunnel war sehr schlecht. Überall Schlaglöcher und dann auch noch LKWs die an einem vorbeidonnern. Je weiter wir wieder in niedere Lagen kommen umso mehr geht es wieder in Regen über. Wir fahren weiter bis wir wieder am Kleivenes Camping kurz vor Stryn ankommen. Hier bleiben wir einfach noch einmal eine Nacht stehen. An der Rezeption war heute die Chefin vorzufinden. Sie kann Deutsch und wir redeten etwas über das Wetter. Im letzten Jahr hatten sie hier im Mai bereits 30°C. So was aber auch. Da sind wir doch ein Jahr zu spät hier. Es regnet immer fleißig weiter. Deshalb gibt es heute wieder mal keine Bilder. Jeder weiß wie Schnee und Regen aussehen. Das ist in Norwegen nichts anderes als in Deutschland. Die Temperatur liegt bei 5°C. Zu Essen gibt es heute Tortellini und die rote Soße, die wir schon im letzten Jahr in Dänemark gegessen hatten. Dabei fällt mir ein, dass Steffi die Zusammensetzung dieser Soße immer noch nicht in Erfahrung gebracht hat. Nenene. Wir trinken mal wieder Tee um uns aufzuwärmen und ein Gläschen Talisker für den Magen und die Seele.

Kilometerstand: 105452 km
Gefahrene Kilometer: 143 km

Norwegen

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