Reiseberichte Marcus Abromeit

Tag 15

Freitag 20.05.2011

Auch die Nacht hindurch hat es geregnet. Erst gegen 7 Uhr hörte es auf bzw. leichtes Nieseln war noch zu verspüren. Wenn es wenigstens nicht immer so stark regnen würde, dass man nichts machen kann. Aber es sieht ja vielversprechend aus. Es ist trotz Wolken sehr hell, d.h. die Wolkenschicht kann nicht sehr dick sein. Wir schmeißen unsere Reisepläne etwas um und fahren nach Hellesylt.

Fähranleger Hellesylt
Fähranleger Hellesylt in Richtung Geiranger

Von dort aus geht es nach Geiranger. Direkt am Hafen von Hellesylt gibt es einen Fabrikverkauf (Warme Sachen, Skibekleidung usw.). Hier sollten wir mal vorbeigehen und etwas für meine Mutter mitbringen. Aber wie überall stand an der Eingangstür: STENGT! Leider erst ab Juni geöffnet. Für 430NOK (290NOK für das Womo bis 6m und 140NOK für die zweite Person) machen wir eine 60 minütige Schifffahrt durch den Geirangerfjord.

Unser Transportmittel
Unser Transportmittel nach Geiranger

Auch hier wird wieder in drei Sprachen auf die Sehenswürdigkeiten links und rechts des Fjordes hingewiesen.

Frisch wars
Frisch wars auf der Fähre

Die Leute wechseln die Seiten des Schiffes alle paar Minuten und fotografieren alles was Wasserfall oder Farm heißt. Natürlich werden wir auf die berühmten „Sieben Schwestern“  und auf den gegenüberliegenden Wasserfall namens „Der Freier“ hingewiesen. Arme Sau dieser Wasserfall. Immer durch den Fjord von den sieben Mädels getrennt.

Die sieben Schwestern
Das sind sie also, die sieben Schwestern

Je weiter wir in den Fjord hineinfahren umso windiger wird es. Von den Bergen weht ein kalter Wind herab. Auf den Gipfeln ist immer noch Schnee zu sehen, der durch den Wind an den Berggipfeln aufgeworfen wird und als etwas Nieselregen ins Tal kommt. In Geiranger angekommen fahren wir zuerst den Adlerweg hinauf bis zur Aussichtsplattform um den Blick auf Geiranger und den Fjord zu genießen.

Blick auf Geiranger
Blick auf Geiranger

Danach fahren wir direkt auf den Geiranger Camping am Ende des Fjordes. Hier war ich ja schon 2007. Das Womo wird mit der Nase voran in Richtung Fjord gerichtet damit wir vom Cockpit aus alles beobachten können. Quer zum Fjord konnten wir leider nicht stehen, da hier ziemlich viel los war. Der Platz kostet 215NOK für die Nacht inklusive Strom. Heute werden mal die Akkus für unsere Kameras aufgeladen. Gegen Nachmittag kam sogar für eine halbe Stunde die Sonne raus. Ein kleiner Spaziergang durch den Touristenort und dann genießen wir die Aussicht aus dem Womo heraus auf den Fjord. In den Souvenirläden, sofern schon geöffnet, herrschte gähnende Leere. Keine Touristen. Die Angestellten räumen hier erst jetzt die Regale ein. Auch hier bestätigt sich der Verdacht, dass man hier erst an Anfang Juni mit Touristen rechnet. Auch die ganzen Imbisse haben noch geschlossen. Einzig die Kaffees haben geöffnet. Ebbe setzt ein und legt Seetang und Muscheln frei. Jede Menge Vögel picken sich Miesmuscheln heraus und fressen sich den Bauch voll. Ich fotografiere fleißig als plötzlich jemand von Sea Kajaking auf mich zukommt und mir einen Flyer in die Hand drückt. Kajaktouren im Geiranger Fjord. Man kann tolle Bilder machen sagte er auf Englisch. You have a nice Camera! But I have a Canon. Nobody is perfect man! Ja nee is klar! Meine Nikon ist mir das schon lieber als das Canon Zeug. :-)

Kajak
Kajaktour gefällig?

Inzwischen ist die Rezeption des Campingplatzes besetzt und ich kann mal bezahlen gehen. Zum Abendessen gibt es heute Hackbällchen mit Nudeln. Es ist 21 Uhr. Nach dem Spülen setzten wir uns wieder in den Ausguck und können einem Segelschiff zusehen, welches den Geirangerfjord hereinkommt und hier die Nacht vor Anker liegen möchte.

Segelschiff
Segelschiff im Geiranger. Unser Abendprogramm.

Es beginnt leicht zu nieseln. Kurze Zeit später beginnt es zu regnen. Der Wind nimmt wieder zu. Der Fjord hüllt sich in Nebel. Irgendwie gruselig. Der Wind wird immer heftiger und peitscht das Wasser regelrecht auf. Das Womo wird heftig durchgeschüttelt. Das Segelschiff rückt etwas näher ans Ufer. Es scheint, als dass der Anker nicht so richtig halten würde und der Wind das Schiff ans Ufer drücken würde. Hektik bricht auf dem Schiff aus. Diverse in neonfarbene Regenanzüge gekleidete Personen rennen auf Deck herum und drehen am Steuer. Das Schiff dreht sich im Kreis. Hat irgendwie was von Fluch der Karibik. Seit das Schiff hier in den Fjord kam schlägt das Wetter um und es wird ungemütlich. Die einsetzende Flut und der Wind drücken das Schiff immer näher ans Ufer, bis letztendlich der Motor gestartet und das Schiff in tiefere Gewässer gefahren wurde. Hoffen wir mal dass alles gut geht. Morgen wissen wir mehr.

Kilometerstand: 105021 km
Gefahrene Kilometer: 72 km

Norwegen

Statistik


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