Reiseberichte Marcus Abromeit

Tag 9

Samstag 14.05.2011

Der Tag beginnt sonnig bei 6°C. Dicke Wolken hängen an den Berggipfeln fest. Es geht kaum ein Windchen. Ich entsorge die Toilette hinter dem Waschhaus wobei ich damit über den ganzen Platz laufen musste. Die Entsorgung von Abwasser und das Frischwasser sind dagegen an der Straße gegenüber des Campingplatzes zu finden. Das Gebäude hier gehört auch zum Campingplatz und beinhaltet Kochstellen, Mikrowelle, Küche und einen Babywickelraum. Beim morgendlichen Rundgang stellte ich fest, dass fast alle Hütten belegt sind. Es scheint voller zu werden. Die Fahrt auf der Rv13 geht weiter. Bei Brimnes geht die Fähre nach Bruravik von wo man nach Bergen gelangt. Wir fahren aber noch weiter nach Eidfjord zum Einkaufen und einem Spaziergang und dann weiter bis zum Voringfossen.

Eidfjord
Das Städtchen Eidfjord


Voringfossen

Da man auch hier noch nicht auf Touristen eingestellt ist, was wohl erst ab Juni der Fall ist, hat der Souveniershop und die Cafeteria geschlossen. Zum Glück haben wir beim Coop in Eidfjord vorgesorgt und uns zwei süße Stücke mitgenommen, die wir auf dem Rückweg nach Brimnes vertilgen. Die Sonne hatte ihren Auftritt für heute und die Wolken waren wieder an der Reihe. Wir setzten also mit der Fähre nach Bruravik über. Kostenpunkt 113NOK. Lange wird es diese Fähre wohl nicht mehr geben. Man baut hier kräftig an einer Brücke über den Hardangerfjord, die 2013 fertig sein soll. Apropos “bauen“: Im Bereich der Brückenbauarbeiten wird natürlich auch die Straße neu gemacht. Als wir kurz vor Brimnes durch diese Baustelle fuhren saßen doch tatsächlich ein paar Norweger mit Klappstuhl und Klapptisch in Mitten der Baustelle und machten Mittagspause. Ganz schön relaxed hier. Zurück zur Fähre: Wir kommen also auf der anderen Seite des Fjordes an und wollten dort gleich auf einen Campingplatz. Laut Karte sind hier drei verzeichnet. Der erste lag direkt neben einer Baustelle, der zweite war nicht auffindbar (keine Schilder oder ähnliches zu finden). Der dritte im Bunde ist sogar im NAF Camp einem Heft der norwegischen NAF Campingplätze verzeichnet:  Espelandsdalen Camping. Der Weg dorthin ging von der Rv13 ab immer weiter bergauf (Rv572). Die Straße wurde immer enger. Als wir dann nach den angegebenen 7km, gefühlt 30 km, endlich oben ankamen erwartete uns ein zugefrorener See, einige feststehende Wohnwägen  und sonst nichts. Hier wollten wir nicht bleiben. Wir drehten wieder um und fuhren weiter auf der Rv13 bis Voss. Der dortige Campingplatz war leider schon komplett belegt. Also blieb uns keine Wahl als weiter in Richtung Bergen zu fahren. Wir folgten irgendwann auf der E16 bei Evanger einem Schild „Mestad Camping“ Auch hier ging es wieder eine enge Straße bergauf. Nach 5km kamen wir am Campingplatz an. Der Platz ist nicht groß, bietet drei Hütten, 3-4 Dauercamper und eine kleine Wiese, die alles andere als eben ist. Wenigsten sieht es hier schöner aus als auf dem Espelandsdalen Camping. Für 150NOK incl. Strom bleiben wir hier stehen. Auf unsere Unterlegkeile konnten wir nicht fahren, da der Boden so sandig war, dass sofort die Räder durchgedreht sind und wir uns ein Loch mit den Vorderrädern buddelten. Daher blieben wir lieber etwas schief stehen, als dass wir am nächsten Morgen nicht mehr wegkommen. Die sanitären Anlagen sind sauber, der Waschraum könnte etwas wärmer sein. Da friert es einem schnell was weg. Duschen kosten 10NOK. Dafür kann man so lange duschen wie man möchte. Das Geld wird dann einfach in ein Sparschwein, das vor der Dusche montiert ist, geworfen. Gleiches gilt für Waschmaschine und Trockner. Es beginnt wieder zu regnen. Hat ja schon lange nicht mehr. Zum Essen gibt es heute Schinkennudeln und Gurkensalat mit unserer aus Deutschland importierten, holländischen Salatgurke der Marke „Wasserschnalle“ auch bekannt unter „Hallo! Geschmack?“ Gegen 20 Uhr kommt noch ein weiteres Wohnmobil den Berg hinaufgefahren und stellt sich neben uns. Der war wohl auch in Voss. Jetzt noch einen leckeren Espresso, Tee zum Aufwärmen und ein Gläschen Talisker. Bei der Totenstille hier oben werden wir bestimmt gut schlafen. Auch hier wieder ein kleiner Einschub im Nachhinein: Von wegen Totenstille! Die Norweger in der Hütte neben uns waren anscheinend hell wach. Alles was die im Winter verschlafen holen sie im Sommer nach. Es regnete leicht die ganze Nacht hindurch. Alle 20 Minuten kamen die Norweger vor ihre Hütte und redeten lautstark miteinander. Das ganze Spektakel dauerte dann bis ca. 2Uhr nachts. Danach waren die Norweger ruhig und ein Vogel meinte es gut mit uns. Lautstark zwitscherte der uns was vor, da es schon langsam wieder hell wurde.

Kilometerstand: 104436 km
Gefahrene Kilometer: 156 km

Norwegen

Statistik


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