Reiseberichte Marcus Abromeit

Tag 13

Mittwoch 18.05.2011

Eine ruhige Nacht geht zu Ende. Schon um sieben Uhr sind wir wach. Leider regnet es kräftig. Anlass genug um Bergen zu verlassen. Wir entleeren noch einmal die Toilette und setzten unsere Reise durch Norwegen fort. Nächstes Ziel Flåm. Auf der E16 von der wir gekommen sind, geht es zurück bis nach Voss. Dort wechseln wir auf die Rv13 / E16, die Straße hat hier ein Teilstück mit beiden Bezeichnungen, und dann wieder auf der E16 bis Flåm. Mehrere Tunnel später, einer davon mit 12km Länge, kommen wir um 12 Uhr auf dem Flåm Camping an und checken ein.

Eingangsbereich Flam Camping
Einfahrt zum Flåm Camping

245NOK incl. Strom. Der Platz ist terrassenförmig angelegt und sehr schön gepflegt. Der Blick geht direkt in Richtung Fjord bzw. Bahnhof Flåm. Wir bekommen einen Platz im Bereich T8 zugewiesen mit einer super Aussicht.

Aussicht auf Den Bahnhof in Flam
Steffi mit unserer Aussicht

In voller Blühte
Alles in voller Blühte

Auch hier blühen auf dem Platz überall Obstbäume. Der Rasen ist super gepflegt. Da muss sich so mancher englische Rasen ein Beispiel nehmen. Sanitäre Anlagen und Entsorgungsmöglichkeiten für Womos sind auch beispielhaft. Einzig die Dusche sorgte am Abend noch für Probleme. Später mehr dazu. Hunger macht sich breit und wir essen erst mal gemütlich zu Mittag. Danach geht es los zur Flåmsbaner. Es tröpfelt zwar leicht aber das soll uns nicht davon abhalten ein Zugticket zu kaufen und mit der Flåmsbaner nach Myrdal zu fahren. Auf dem Parkplatz stehen jede Menge Reisebusse. Litauen, Spanien, Deutschland und Norwegen. Alles vertreten. Aber der Bahnhof ist wie leergefegt. Wo die Alle sind? Wir bekommen unsere Tickets und können schon mit der nächsten Bahn in 10 Minuten losfahren. Der Preis für die 60 minütige Fahrt ist schon happig. Eine Fahrt nach Myrdal und zurück nach Flåm kostet 350NOK pro Person. Das sind ja Preise wie bei der Deutschen Bahn. Einziger Unterschied: Der Zug hier fährt pünktlich und die Aussicht ist um Klassen besser. Wir steigen also in den Zug ein und haben fast einen ganzen Wagen für uns alleine. Nur zwei Damen sitzen noch am anderen Ende.

Nichts los hier
Nichts los hier

Wie 2007 auch wird erst mal das Fenster aufgemacht um hinaus zu fotografieren. Die 8°C Außentemperatur lassen sich locker aushalten, da im Inneren des Wagons gefühlte 30°C herrschten. Sogar Steffi sagte:“Man ist das warm hier.“ Seit meinem letzten Besuch hat sich hier einiges getan. In den Wagons wurden Fernseher installiert und es kommen passend zur Landschaft Durchsagen und Bilder damit man ja nichts verpasst. Als der von oben kommende Zug an der einzigen zweigleisigen Stelle an uns vorbei fuhr wussten wir wo all die Menschen der Reisebusse waren. Der nach Flåm fahrende Zug war rappelvoll. Das haben wir gut erwischt. So war es uns möglich zum Fotografieren vom linken Fenster auf das rechte Fenster zu wechseln ohne jemanden zu stören und alle wichtigen Fotopunkte auf den Chip zu bannen.

Oben angekommen wehte ein kalter Wind. Überall Schneereste und die Wasserfälle waren prall gefüllt.


Die letzten Schneereste am Bahnhof

Andere Züge aus Bergen kommend waren auch keine in Myrdal zu sehen. Daher beschlossen wir den gleichen Zug wieder zu nehmen um ins Tal zu fahren. Wir hatten ja freie Platzwahl. Während der Talfahrt regnete es stärker, so dass wir in Flåm zuerst in den Souveniershop gingen. Ich für meinen Teil war da ja schnell durch. Kameras und Objektive gibt es hier nicht und den Rest brauche ich nicht. Steffi hingegen sieht sich alles genau an. Gefühlte zwei Stunden und einer Diskussion zur Farbe einer Jacke später, kaufte sich Steffi eben jene Jacke und wir marschierten zurück zum Womo. Die Essenswahl fällt heute auf Linsen, Spätzle und deutsche Wiener. Zum Spülen suchen wir die örtliche Küche auf. Jedes Spülbecken verfügt über Spüllappen, Bürste, Spülmittel und einem Tuch um nach dem Spülen sauber zu machen. Jetzt zum Duschen: Ich ging als Erstes. Der Automat schluckt 10NOK und 5NOK Münzen. Doch wie lange kann man für 10NOK duschen? Das stand nirgends. Ich zog mich also aus verschwand in Dusche Nummer 1 und las die Betriebsanleitung des Automaten. „So lange Geld einwerfen bis die gewünschte Duschzeit angezeigt wird.“ Aha. Also mal 10NOK eingeworfen. Die Anzeige blieb jedoch auf null stehen. Was nun? Trockenduschen? Ich packte meinen Krempel und versuchte Dusche Nummer 2. Wieder 10NOK eingeworfen. Die Anzeige zeigte 4 Minuten. Das Wasser und die Zeit liefen gegen mich. Die erste Minute war eh kaltes Wasser und zum Abduschen reichte es nicht mehr. Also noch mal 5 NOK nachgeschmissen und den Rest verduscht. Ein Japaner verschwand nach mir in die funktionierende Dusche, warf ebenfalls Geld ein und an der Reaktion von ihm und dem nicht plätscherndem Wasser war klar, dass hier jetzt auch kein Wasser mehr kommt. Bei Steffi funktionierten die Duschen einwandfrei. Endlich sind wir den Drei-Tage-Bergen-ohne-duschen-Schmutz los. Vor allem ich konnte meine Haarpracht mal wieder waschen. Die Spitzen waren schon ganz fettig :-) Es regnet immer wieder. Genau die richtige Zeit, um noch Berichte online zu stellen, Espresso und Talisker zu genießen und dem Hupen der Flåmsbaner zu lauschen.

Kilometerstand: 104698 km
Gefahrene Kilometer: 167 km

Norwegen

Statistik


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