Reiseberichte Marcus Abromeit

Tag 9

Montag 15.06.2009

Wir schlafen bis 7:30 Uhr. Da unser Frühstück immer recht knapp ausfällt, sind wir auch recht schnell fertig und lassen unser Waschwasser vom gestrigen Tag ab. Es ist leicht bewölkt aber kurze Hosen kann man schon tragen. Im Campgroundshop kauft sich Stefanie noch Marschverpflegung. Hier werden sieben verschiedene m&m Sorten angeboten. We try welche mit Mandeln.
Wir setzen unsere Reise auf dem Highway 99 in nördlicher Richtung fort. Kaum hatten wir Whistler verlassen gab es auch keine Baustellen mehr. Der "sea to the sky" Highway 99 schraubt sich derweilen das Gebirge nach oben und unserem Womo wird es ganz schön warm um die Zylinder. Wir gönnen uns und dem Motorhome eine kurze Verschnaufpause am Joffre Lake.

Joffre Lake Nationalpark Am Joffre Lake Nationalpark

Die Steigung liegt jetzt nur noch bei 11%. Trotzdem zuckeln wir stellenweise nur mit 30km/h den Highway entlang. Highway ist in diesem Fall etwas übertrieben. Wir vergleichen die Straße mal mit einer Landstraße, wo es rechts steil den Hang runter geht. Wir kommen an einen Aussichtspunkt an einem weiteren See. Hier hat sich ein Damm aus großen Baumstämmen gebildet, den sich einige Bieber zu Nutzen machten.

Staudamm Bieberstaudamm

Ein Kanadier spricht uns an. Schon klar, wenn man mit einer so großen Kamera an einem See steht und von einem Punkt zum Anderen läuft um eine geeignete Perspektive zu finden. Der Kanadier erzählte uns, dass er 1969 schon mal in Hamburg und später auch mal in Ludwigshafen und Konstanz war und den Rhein kennt. Daher spricht er etwas deutsch und wir unterhalten uns etwas. Nebenbei gab er uns noch Tipps, was wir in Jasper und Umgebung anschauen sollen.
Immer wieder ergeben sich tollen Blicke auf schneebedeckte Berge.

Unser Motorhome "Adventurer" Unser MH. Der Adventurer

Und wo es raufgeht, geht es auch irgendwann mal wieder runter. Die Hangabtriebskraft schiebt unser MH (Motorhome) den Berg hinunter, als plötzlich vor uns ein Reh aus dem Wald schießt, über die Straße rennt und in einen Harleyfahrer bzw. dessen Motorrad einschlägt. Allen geht es gut, außer dem Reh. Der Biker steigt ab und ein Trucker, der hinter ihm fuhr, zerrte das benommene Tier schnell von der Straße in den seitlichen Grünstreifen. Wir fahren weiter und wünschen dem Biker und dem Reh alles Gute!
Es wird immer wärmer. Nicht nur die Außentemperatur, sondern auch die Bremsen unseres 4,5 Tonnen MH's fangen an zu riechen. Eine Rast ist angesagt. Wir fahren weiter und erreichen Lillooet. Die Landschaft hat sich zwischenzeitlich von saftig grün in vollkommenes braun gefärbt. Hier wächst absolut nichts, sofern es nicht angepflanzt und bewässert wird. Immer wieder sieht man grüne Felder, die bewässert werden, zwischen einer braunen, kargen Steinlandschaft. Wir tanken voll und besorgen noch etwas Brot und frisches Gemüse. Unser nächstes Ziel ist Cache Creek. Hier wollen wir uns einen Campingplatz suchen. Da wir immer mit offenem Fenster fahren, kommt es schon mal vor, dass die ein oder andere Fliege oder Biene an das MH klatscht und dann durch das Fenster auf den Sitz fällt. Das bemerkten wir, als Steffi plötzlich von ihrem Sitz aufsprang und schrie:"Ich sitze hier auf zwei toten Bienen!" Das sollte für heute aber nun mit Tieren reichen, die irgendwo "dagegen klatschen" wollen.

Cache creek Cache Creek


Wir landen schließlich auf dem Brookside Campsite in Cache Creek am Highway 1. Hier bekommt man für 24$ einen Stellplatz mit Strom und Wasser.

Brookside Campsite Brookside Campsite

Ein großes Waschhaus mit kostenlosen Duschen gehört ebenso dazu wie ein Pool. Da sich das Wetter anbietet dauert es nicht lange bis Steffi im Pool ist. Kurze Zeit darauf lässt es einen Schlag. Es donnert und beginnt leicht zu regnen. Der Regen hält jedoch nur kurz an und die Sonne meldet sich zurück. Der Campingplatz füllt sich langsam mit weiteren Womos. Neben zwei Womos, die auch am Tag 7 auf dem tollen Schotterplatz neben uns standen positionierten sich neben uns zwei Holländer, deren Womo uns unterwegs auch schon öfter aufgefallen ist.
Nach einem leckeren Abendessen mit Bratkartoffeln, Würstchen und Salat schreiben wir noch unseren Bericht und machen uns langsam bereit in unseren Alkoven zu verschwinden.

Kilometerstand: 66377
Heute gefahren: 190km

Kanada

Statistik

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