Reiseberichte Marcus Abromeit

Tag 10

Dienstag 16.06.2009

Es ist 7 Uhr. Die ersten Kinder sind schon im Pool.
Wetterlage: leicht bewölkt. Die Sonne kann sich nicht richtig entscheiden, was sie machen will. Wir schon. Frühstück und dann in den Wells Gray Provincial Park. Schon beim Frühstück geht es los. Unsere Nachbarn (die Holländer) packen doch tatsächlich original "De Ruijter" Schokoladenstreusel aus. Neid macht sich breit und wir verdrücken das Weißbrot, das sich so gut für die Streusel eignen würde, mit Käse und Wurst. Der Käse ist übrigens mit guten Jalapeno Stückchen gefüllt. Für den dezenten Brannt am Morgen genau richtig.
Wir wollen schon losfahren als wir plötzlich mit den Holländern ins Gespräch kommen. Wir tauschen Erfahrungen der besuchten Campgrounds aus, da sie genau in die entgegengesetzte Richtung fahren wie wir. Tanken und Frischwasser ist sehr wichtig in den Rocky Mountains, und er empfahl uns früh zu tanken und immer Wasser aufzufüllen, wo man kann. Wenn der Tank zur Hälfte geleert ist, sollte man sich schon nach der nächsten Tankstelle umsehen. Kommt für längere Zeit keine Tankstelle, wird man aber immer von Schildern darauf aufmerksam gemacht, dass man seinen Sprit checken soll, und die Entfernung zur nächsten Tankstelle wird angegeben.
Das Stück von Cache Creek nach Kamloops ist dank sehr guter Straßen schnell gefahren. Wir besuchen das Visitor Center, das sich als erster Anlaufpunkt bisher immer sehr gut geeignet hat. Wir sind die ersten Besucher an diesem Tag und uns wird wie immer sehr freundlich geholfen. Wir bekommen sehr viel Infomaterial über den Wells Gray Provincialpark und über Campgrounds, die es dort gibt. Der Holländer sagte, dass der KOA Clearwater Wells Gray Campground sehr gut sein soll. Als wir uns nach diesem Campground erkundigten, bot uns die nette Dame im Visitor Center an, für uns dort anzurufen und nachzufragen ob man buchen muss oder nicht. Buchungen sind erwünscht. Der Platz kostet 43$. Sie empfahl uns daraufhin den Wells Gray Golf Resort RV. Kosten hier für einen full hook up Platz 28$. Wir buchen diesen Platz und erkundigen uns noch nach einer Shoppingmal in Kamloops. Die größte Mal befindet sich genau gegenüber dem Visitor Center. Steffi im Paradies sag ich da nur. Sie kauft sich 2 Paar Schuhe und strahlt über das ganze Gesicht. Wir essen noch etwas und machen uns dann auf den Weg auf dem Highway 5 in den Norden zum Wells Gray Park.

Highway 5 Nord genug Platz zum Fahren hat man ja

Wir machten noch mehrere Stopps an einem Rastplatz, wo wir wieder von einer Kanadierin angesprochen wurden, und einem Aussichtspunkt, von dem aus man auf ein ehemaliges Waldgebiet blicken konnte. Hier hat anscheinend ein riesiger Waldbrannd sein Unwesen getrieben und so gut wie Alles vernichtet. Überall sieht man schwarze Zahnstocher stehen und liegen.

ehemaliges Waldbranndgebiet

Die Kanadierin auf dem Rastplatz erkundigte sich woher wir kommen und wohin uns unsere Reise führt. Auch von ihr bekommen wir einige Orte genannt, welche wir uns ansehen sollten. Eigentlich wollten wir hier ja nur in Ruhe auf die Toilette gehen.
Die Landschaft wird langsam immer grüner. Um die Flußbetten herum sind schon wieder grüne Bäume und Gras zu sehen. In Clearwater, in der Nähe des Wells Gray Parks, angekommen, ist schon wieder alles saftig grün. Wir tanken noch einmal voll, und kaufen frisch gebackene Cookies. Sehr lecker und auch nicht so übersüßt wie die Donuts. Als wir noch so weiter durch den Laden schlendern bleibt Steffi plötzlich stehen und wir trauen unseren Augen kaum. Da steht doch tatsächlich eine Packung De Ruijter Schokostreusel! Wird natürlich sofort eingepackt, bevor es in den Park hineingeht.

Schokostreusel Unser neuer Frühstücksbelag

Am örtlichen Visitor Center erkundigen wir uns noch einmal nach der Bärensituation und nach Trails, die wir laufen können. Die Temperatur beträgt momentan 30°C laut der Auskunftstafel und für morgen sind 25°C angesagt. Und das trotz bewölktem Himmel. Wir fahren also in den Park hinein und das erste was wir sehen ist ein Reh, daß direkt am Straßenrand grast. Nächster Halt ist bei den Spahats Falls, einem kleinen Wasserfall. 5 Minuten zu Fuß, und wir sind vor Ort, als sich plötzlich hinter uns eine Meute fotohungriger Japaner ansammelten. Gleich zwei Busse voll strömten uns entgegen. Mit der Ruhe war es nun vorbei und wir zogen von Dannen.

Spahats Falls Spahats Falls


Wir fahren weiter zu unserem gebuchten Campground. Der Platz liegt inmitten eines riesigen 9-Loch Golfplatzes. Wir fahren mit unserem MH auf einem Schotterweg (die, die es auch in Deutschland gibt) durch die Greens hindurch und kommen an einem kleinen Häuschen an, wo wir uns registrieren. Hier wird auch gleichzeitig alles was mit dem Golfplatz zu tun hat geregelt. Golfschläger, 12 Bälle in Eierschachteln oder dieser netten Golfcarts kann man hier mieten.

Wells Gray Golf Resort RV Wells Gray Golf Resort RV


Schon als wir aussteigen werden wir fast von Schnaken gefressen. Aber dank "off" (effektives Schnakenmittel) merken wir bald nichts mehr davon. Wir haben einen Platz direkt am Fluss. Das Waschhaus ist super sauber und die Duschen sind for free. Da es hier auch eine Waschmaschine gibt, und aufgrund der warmen Temperaturen in den letzten Tagen, wollen wir heute mal ein paar T-Shirts und Handtücher waschen. 1,25$ kostet einmal waschen und der Trockner je nachdem wie trocken man seine Wäsche haben möchte. Das Waschen ist recht einfach. Deckel auf, Waschmittel rein, Wäsche rein, Temperatur einstellen (kalt, warm, heiß), Deckel zu, Geld rein und los geht die 25 minütige Rundfahrt. Der Trockner ist auch interessant. Wäsche rein, Tür zu, Temperatur einstellen (kalt ???, warm, heiß), Geld einwerfen und warten. Der Gasbrenner im Trockner macht zwar ab und zu komische Geräusche aber nach einigen Malen trocknen, packten wir die Sachen ein und hingen den Rest in unserem MH auf die gute alte Wäscheleine. Noch einmal duschen und am Kiosk zwei Molson Canadian geholt. Das Bier schmeckt gut, knallt aber nicht so doll und wird wie vieles noch in Dosen verkauft. Zum Abendessen gibt es heute Spagetti mit Pesto. Steffi probiert eine Flasche "Fanta soda mousse". Farblich wie Fanta wild berries, dass man aus Deutschland kennt. Jedoch gleicht der Geschmack einem rosafarbenen Hustensaft, den ich noch aus meiner Kindheit kenne. Ich bleibe somit beim Wasser und überlasse Steffi die restliche Flasche.

Kilometerstand: 66608
Heute gefahren: 231km

Kanada

Statistik

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